Curse in Zürich – die Achtsamkeit in Rap gefasst 

Bild: Steffi Sonderegger

Wöchentliche Podcast, neues Album «Die Farbe von Wasser» Anfang des Jahres, ein Buch und zwei Touren durch Deutschland, Österreich und die Schweiz: der deutsche Rapper Curse ist wieder da. Das freut besonders das Publikum im Zürcher Exil.

Er ist ein bisschen älter geworden. Die Rede ist von Michael Kurth – auch unter dem Künstlernamen Curse bekannt. Die 40 hat der deutsche Rapper inzwischen auf dem Rücken stehen und der Bart ist etwas voller geworden. Ja, das Klischée eines jeden Rappers erfüllt der aus Minden stammende Musiker so gar nicht, als er am Freitagabend die Bühne des Exils in Zürich betritt. Er überzeugt auf seine eigene Art und Weise.

Curse ist in vielen Dingen etwas anders. Der Deutsche rappt nicht nur, er coacht auch Menschen. Er veröffentlicht jede Woche einen Podcast, hat ein Buch geschrieben, steht ein für die Wirkung von Meditation und Achtsamkeit. Klingt abgefahren in der Kombination? Nicht für Curse. Nicht für seine Fans. Der Deutsche verbindet seine Lyrics mit seinem Know-How im Bereich Coaching. Selbstreflexion, Achtsamkeit und Selbstliebe spielen eine grosse Rolle in seinen Texten. Curse-Texte gehen in die Tiefe. Sie berühren dort, wo die meisten gar nicht ankommen.

So ist auch das Publikum an diesem Abend im Exil ein anderes, als man es bei einem Rapkonzert erwarten würden. Hier treffen Hipster auf Banker, Studenten auf Familienväter. Der Frauenanteil ist hoch. Denn Curse ist nicht nur in seinem Auftreten unheimlich authentisch und sympathisch, auch sein Äusseres und die rauchige Stimme scheint besonders gut beim weiblichen Geschlecht anzukommen. So wird in der ersten Reihe ausgiebig getanzt und mitgesungen. Die Texte können sie auswendig – allesamt.

Profilieren muss Curse nicht. Sein grösster Hit Bis zum Schluss mag zwar zehn Jahre her sein, seine letzten Alben Uns (2014) und Die Farbe von Wasser (2018) schafften es aber auf Platz 5 und 2 der deutschen Charts. Trotz grösserer Pause zwischen den Alben ist es, als wäre Curse nie weggewesen. Er scheint wieder Spass an seiner Arbeit zu haben. Die Leidenschaft zur Musik, sie ist in jeder Pore zu spüren. Der Club bebt. Die Herzen tanzen. Der Mann kann was, da sind sich die Zürcher an diesem Abend einig. Die Energie ist positiv und voller Liebe – genau wie es sich Curse wünscht.

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