Dieser Konzertbericht ist unbefriedigend

Gleich zu Beginn, meine verehrten Damen und Herren, möchte ich eine Warnung ausprechen. Der Bericht zum ersten Schweizer Konzert von The Deep Dark Woods wird Sie keinesfalls glücklich zurücklassen. Sie lesen auf eigene Verantwortung.

 jt. Was für eine Ehre es doch ist, beim ersten Auftritt einer kanadischen Band in der Schweiz dabei zu sein. Dieses Ritterschlags waren nicht viele Besucher würdig. Knapp 30 Auserwählte standen vor der Bühne, als der Schweizer Victor Hoffstetter ebendiese betrat. Angedacht war er als aufwärmender Supportact mit einem halbstündigen Set. Und er gab sich alle Mühe. Aber nach 45 Minuten ist man mindestens Co-Headliner. Spätestens jetzt begann der Basler im Zürcher Komplex Klub zu schwitzen. Falls es mit der Musik dereinst nicht klappen sollte, werden wir Herrn Hoffstetter gewiss bald in der Politik antreffen: So gut mit Reden Zeit schinden ohne wirklich etwas zu sagen, will gelernt sein.

Er war eigentlich ein Armer, der Victor. The Deep Dark Woods wurden erst am Zoll aufgehalten, dann gingen sie der Polizei „ins Netz“. Die Masseneinwanderungsinitiative scheint schon zu greifen. Da soll noch einer behaupten, die Schweizer Politik sei langsam. Um 21 Uhr sollten die Kanadier auftreten, eine Viertelstunde später war aber Oliver Nyffeler vom Veranstalter Good News der einzige auf der Bühne. Das Konzert wurde abgesagt. Aus und vorbei. Die Besucherinnen und Besucher nahmen den Eintrittspreis wieder nach Hause. Einige gönnten sich noch einen tröstenden Drink an der Bar. Doch das war’s dann auch.

Um 21:40 Uhr fuhr ein kleiner dunkler Bus mit britischem Nummernschild vor. The Deep Dark Woods trotteten frustriert in den Club, in dem sie heute nicht auftreten würden. Das erste Schweizer Konzert der Kanadier lässt weiterhin auf sich warten.

Gekaufte Tickets werden an der jeweiligen Vorverkaufsstelle rückerstattet.