Kleine Bühnen, grosse Stimmen

Bild: Sacha Saxer

Der Songcircle Zürich ist mittlerweile über ein Jahr alt. Grund genug, die letzen Monate Revue passieren zu lassen und sich mit der Zukunft des Songcircles auseinander zu setzen.

Der Songcircle Zürich hat sich in den letzen Monaten zu einem Fixpunkt der Schweizer Singer/Songwriter-Szene gemausert. Wir waren seit Anfang an dabei. Unser Fazit von mittlerweile sechzehn Monaten Songcircle Zürich.

Seit dem Beginn der Konzertserie zeichnete sich der Songcircle Zürich dadurch aus, dass an einem Abend im Allgemeinen ein internationaler Gast sich die Bühne mit zwei nationalen Künstlern teilte. Dabei spielte es keine Rolle, ob der internationale Act «grösser» als einer der nationalen Musiker war. Ziel war es stets, den Besuchern während drei mal 30 Minuten eine Band, respektive einen Künstler, näher zu bringen.

Monat für Monat versüssten bis dato oft unbekannte Künstler mit ihrer Musik die Ohren der Zuhörer. Dallan, Andrea Wellard, Manon, Philipp Leon oder das Duo Rhabarber… So unterschiedlich diese Künstler auch waren, so hatten sie doch eines gemeinsam: sie zogen das Publikum in ihren Bann.

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Zu den Highlights des Jahres gehörten sicherlich die dunklen Countryklänge von Bob Spring und die beinahe sphärischen Klänge von Ella Ronen (Beide waren im April zu Gast.). genauso wie der Tausendsassa Silas, der mit seinen Loopkunststücken zeigte, was ein einzelner Musiker mit ein wenig Elektronik zaubern kann.
Der Jungspund Matteo aus Uri bewies nach seiner Performance an der Tuesday Night Unplugged, dass er zu den Künstlern gehörte, auf die man 2017 achten muss, und dass der Songcircle eine dieser Veranstaltungen ist, an welchen man immer wieder neue, grossartige Künstler kennenlernen kann.
Mit dem Jahresabschluss setze das Songcircle Team dem Jahr die musikalische Krone auf: Die Brüder Samuele und Matthias Zanella traten als The Two Romans auf und heizten die Stimmung mit ihrem italienischen Temperament souverän auf. Das Multitalent Moira sorgte danach zwischenzeitlich für feuchte Augen und The Trouble Notes zeigten, dass es keiner Worte gebraucht, um Emotionen rüberzubringen. Bennet Cerven bot an der Violine ein Schauspiel, dass man eigentlich bei einem David Garret im Hallenstadion, nicht aber auf der kleinen Bühne im Bagatelle 93 erwartet hätte.

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Doch der Songcircle ist weit mehr. Es mag klischeehaft klingen, aber an einem Songcircle geht es nicht nur um die Musik, sondern auch um das Zusammenspiel der Musiker untereinander und den Kontakt mit dem Publikum und potentiellen Bookern. Es gibt nur wenige Konzerte, an denen man regelmässig nach dem Auftritt mit den Musiker ungezwungen reden kann. In den rund sechzehn Monaten, die es den Songcircle  Zürich nun schon gibt, wurden nicht nur begnadete Singer/Songwriter nach Zürich geholt. Nein, es hat sich eine kleine Familie gebildet. Künstler, die aufgetreten sind, haben andere Ausgaben des Songcircles besucht und Freundschaften geschlossen, wenn möglich wurde die Option in Berlin aufzutreten wahrgenommen und alle gingen mit der Gewissheit nach Hause, einen weiteren Schritt in ihrer Musikerkarriere gegangen zu sein.

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Mittlerweile hat der Songcircle Zürich in der Schweiz einen so guten Ruf, dass nicht nur relativ unbekannte Künstler, sondern auch namhafte Musiker gerne dort auftreten wollen.

Nach Zürich, dem zweiten Standort des Songcircles, der in Berlin ins Leben berufen wurde, kommt dieses Jahr Wien dazu, wenn auch vorerst nur probehalber. So langsam bewahrheitet sich das Versprechen, dass der Songcircle eine internationale Plattform für Singer/Songwriter ist. Für die Teilnehmer wird es so immer interessanter… mittlerweile sind es schon drei grosse Städte, in denen man ihnen Auftritte anbieten kann. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Projekt in der Zukunft weiter entwickeln wird. Man munkelt von weiteren Standorten in Hamburg und Kopenhagen. Wir werden auf jeden Fall davon berichten, wenn sich eine Realisation dieser Vorhaben abzeichnet.

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Am 25. Januar startete der Songcircle ins Jahr 2017: In Zürich läuteten an diesem Abend Doug Andrews aus Wyoming USA, sowie Th. Hoffmann und Stella Cruz aus der Schweiz das neue Songcircle-Jahr ein. Am 26. Januar fand der erste Songcircle Wien im Kramladen statt. Mit dabei waren Doug Andrews, Florian Ostertag und Mary Broadcast sein. Doug Andrews führte seine kleine Europatournee am 29. Januar im Prachtwerk Berlin fort. An seiner Seite standen Owen Ross und Andrew Lewis.

Für so kleines Geld kriegt man sonst eigentlich keine Künstler dieser Qualität zu sehen. Noch hat man die Möglichkeit zu sagen, «Ich war dabei, als der Songcircle noch klein war.» Lange wird dies nicht mehr so sein.

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