Rita Ora im Regenbogen-Regenmantel

Ein kurzer aber intensiver Auftritt in Zürich

Mit etwas Verspätung betritt Rita Ora im regenbogenfarbenen Regenmantel die Bühne der Halle 622. Sie performt mit viel Energie und Sex-Appeal, wechselt zwischendurch ihre Outfits, während die begeisterten Fans immer mal wieder ihren Namen skandieren.

Eröffnet wird der Abend mit ihrer Cover-Version des Songs For You. Rita Ora sprüht vor Energie und transportiert die Freude auf direktem Weg in den Saal. Sie wirbelt mit ihrem regenbogenfarbenen Regenmantel über die Bühne, interagiert mit dem Publikum. Nach dem Song Let You love Me ist der erste Akt zu Ende und sie verschwindet vor der Bühne.

Rita Ora. Bild: Michelle Brügger

Der Mantel blieb Backstage und sie setzt das Konzert mit einem Regenbogentuch und dem Song Summer Love des aktuellen Albums Phoenix fort. Ihr Konzert ist unterteilt in vier Akte, die jeweils vier bis fünf Songs beinhalten. Während den kurzen Unterbrüchen skandieren ihre Fans lauthals ihren Namen. Da sie erst zwei Alben produziert hat, enthält ihre Setlist diverse Cover-Versionen und das Konzert ist entsprechend kurz. Nach einer Stunde verlässt sie die Bühne und spielt als letzte Zugabe den Song Anywhere.

Wer ist Rita Ora?

Obschon sie als Sängerin, Host und Schauspielerin agiert, scheint dieser Name überraschenderweise noch nicht allen ein Begriff zu sein. Rita Sahatçiu Ora ist gebürtige Kosovarin. Benannt wurde sie nach Rita Hayworth, der Lieblingsschauspielerin ihres Grossvaters Besim Sahatçiu, ein bekannter Filmregisseur in ihrem Heimatland. Ihre Familie flüchtete wenige Monate nach ihrer Geburt von Priština nach London. Ihr Vater schlug als Familienname «Ora» vor, weil sich dieser besser aussprechen lasse als Sahatçiu. Der Name wurde bewusst ausgewählt, da er auf deutsch «Zeit» bedeutet und Sahatçiu «Uhrenmacher».

In Ihrer Kindheit besuchte Rita Ora die renommierte Sylvia Young Theatre School. Ihre ersten Schritte als Sängerin wagte sie an Open Mic Nights in London und trat in einem der fünf Pubs ihres Vaters auf, dem «The Queen’s Arms» in Kensington. Bereits mit 14 wird ein Musikproduzent auf sie aufmerksam und fördert ihr Talent. An einem ihrer Konzerte entdeckt sie 2010 ein Mitarbeiter von «Roc Nation» und wird unter Vertrag genommen.

Rita Ora. Bild: Michelle Brügger

Ihre ersten Charterfolge verdankt sie jedoch ihren Coversongs auf Youtube, die DJ Fresh sah. Sie performte bei seinem Song Hot Right Now mit, der 2012 prompt auf Platz 1 in den UK Charts schoss.

Ihr Debütalbum Ora schreibt sie zweimal, da sie mit ihrer ersten Version nicht zufrieden ist. Insgesamt dauert es schlussendlich drei Jahre, bis das Album fertiggestellt ist. In einem Interview meinte sie: «Es dauerte zwei Jahre, um die Songs zu schreiben und ein Jahr, um mich selbst zu finden.» Die inverstierte Zeit lohnt sich, zwei Single-Auskoppelungen und das Album landeten in den UK Charts auf Platz Nummer eins. Für das zweite Album Phoenix mussten diverse Songs neu produziert werden, nachdem sie sich von Calvin Harrys getrennt hatte.

Rita ist stolz auf ihre albanischen Wurzeln: Das Video zu Shine Ya Light drehte sie in Priština und seit 2015 ist sie Ehrenbotschafterin von Kosovo.

Multitalent Rita Ora

Die Sängerin wandelt nicht nur auf musikalischen Pfaden. 2014 entwarf sie für Adidas drei Saisons lang nebst Kleidungsstücken auch eigene Schuhe. In «The Voice UK» löste sie 2015 Kylie Minogue als Mentorin ab und trat in der 23. Staffel von «America’s Next Topmodel» als Modelmama in die Fussstapfen des Topmodels Tyra Banks. Für diese eine Staffel hostete sie die Sendung mit den neuen Jurymitgliedern Ashley Graham (curvy model), Drew Elliot (CCO Paper magazine) und Law Roach (celebrity stylist).

Auch als Schauspielerin hat sie in den letzten paar Jahren Erfahrungen gesammelt. Sie war 2013 in Fast & Furious 6 zu sehen, in der Fernseh-Serie Empire hatte sie einen Gastauftritt, schlüft in Southpaw in die Rolle einer Drogenabhängigen und ist in allen drei Teilen von Fifty Shades of Grey zu sehen. Ursprünglich sollte sie den Soundtrack für den ersten Teil der Trilogie beisteuern. Nach insgesamt acht Vorsprechen wurde sie dann aber für die Rolle als Mia Grey besetzt. Für Rita Ora bezeichnet diese Erfahrung als eines der besten Dinge, die sie je gemacht habe. Musik ist jedoch ihre grosse Leidenschaft. Wie lange die Fans auf ihr drittes Album warten müssen, dürfte schwer abzuschätzen sein. Bleibt zu hoffen, dass es nicht weitere sechs Jahre dauert.

Rita Ora. Bild: Michelle Brügger