Ein neuer Stern erstrahlt: Saint Saviour mit exklusiven Showcase im Plaza

Saint Saviour beim exklusiven Showcase im Plaza Zürich (Sacha Saxer)
Saint Saviour beim exklusiven Showcase im Plaza Zürich (Sacha Saxer)

Die Britische Newcomerin Saint Saviour rief zusammen mit Goodnews und Blick am Abend zu einem exklusiven Showcase im Zürcher Plaza. Wer die Möglichkeit hatte, diesem aussergewöhnlichen Konzert beizuwohnen, konnte sich glücklich schätzen, wurde ihm doch Indie-Elektro-Pop vom Feinsten geboten.

Saint Saviour beim exklusiven Showcase im Plaza Zürich (Sacha Saxer)
Saint Saviour beim exklusiven Showcase im Plaza Zürich (Sacha Saxer)

sax. Das Plaza in Zürich ist bekannt, eine der schönsten Bühnen in der Stadt zu sein und immer wieder treten Künstler von internationalem Format im mit ca 500 Personen relativ kleinen Saal auf. Eine der Besonderheiten des heutigen Gigs war, dass es keine Tickets zu kaufen gab. Alle Eintritte wurden von Veranstalter Good News oder deren Medienpartner Blick am Abend verlost. Für Fans der Band gab es noch die Möglichkeit, sich per Email für einen Platz auf der Gästeliste zu bewerben.

Rund 400 Gäste wurden erwartet, doch wie das bei öffentlchen Verlosungen oft so ist, tauchten viele der glücklichen Gewinner nicht auf, so dass am Ende auch noch diverse Passanten spontan in den Genuss des Konzerts kamen; sie wurden sprichwörtlich von der Strasse aufgelesen. Geschätzte 200-250 Besucher wohnten dem Showcase bei und liessen sich von der quirligen Sängerin mitreissen.

Kurz nach acht Uhr standen drei Männer – David an der Gitarre, Johnny am Cello und später auch am Bass sowie Leo am E-Drums – auf der Bühne und begannen mit der Performance. Was eher ruhig begann wurde schnell in eine mitreissende Show verwandelt, als Sängerin Saint Saviour – die mit bürgerlichem Namen Rebecca Jones  – zum Trio stiess und mit ihrer unglaublichen Stimme gleich zeigte, wieso sie die Namensgeberin der Band ist. Was diese eher unscheinbare Frau aus ihren Stimmbändern rauszaubert scheint schlicht unmöglich.

Schlicht in schwarze Leggins und ein lachsrosa Kleid gewandt, barfuss und ohne jegliche Allüren füllte die quirlige Engländerin das Zentrum der zwar eher kleinen aber sehr effektvoll eingerichteten Bühne. Und quirlig ist dann auch eines der Schlagwörter, das man für die Beschreibung dieser Ausnahmekünstlerin braucht. Während ihrer knapp einstündigen Performance verharrte sie nur für wenige Songs während der Zugabe hinter dem Piano. Ansonsten hüpfte und tanzte das Energiebündel als gäbe es kein Morgen und animierte – für Schweizer Verhältnisse mit relativ grossem Erfolg – das Publikum zum Mittanzen auf. Es ist immer wieder schön anzusehen, wenn die Besucher eines Konzerts tatsächlich mittanzen, zumal hier auch wirklich Platz dafür vorhanden war.

Das Publikum war buntgemischt – vom Onkelz-Fan über den Indie-Rocker bis zum Elektropopper war alles vertreten – und hatte seine Freude an diesem Konzertabend. Genauso variiert wie das Publikum war auch die Stimm- und Klangfarbe von Saint Saviour. Bei einem Song erinnert sie an Sinead O’Conner, beim nächsten an Kate Bush und später and Björk. Und das alles, ohne an Eigenständigkeit einzubüssen. Auch ihre Coverversionen diverser bekannter Klassiker leben vor allem von der einzigartien Stimmgewalt dieser zierlichen Sängerin.

Es bleibt zu hoffen – und zu erwarten – dass wir noch viel von Saint Saviour hören werden. Mit ihrem Erstlingswerk Union hat sie die Messlatte schon sehr hoch gelegt, aber nach diesem Live-Auftritt darf man zu Recht auf ein Nachfolgealbum der Extraklasse gespannt sein. Doch für jetzt kann man der sympathischen Sängerin und ihrer Klasseband nur das Beste für ihre aktuelle Promo-Tour wünschen. Wer die Chance hat, Saint Saviour live zu erleben, der soll sich das nicht entgehen lassen. Diesen Auftritt kann man nur uneingeschränkt weiter empfehlen.

Wem die Stimme bekannt vorkommt, der erinnert sich vielleicht an Groove Armada, wo Becky Jones als Leadsängerin durchs Jahr 2010 tourte, bevor sie sich für eine Solokarriere entschloss. Einer ihrer bisherigen Höhepunkte war sicher auch die Supporttour für Hurts im gleichen Jahr. Knapp eine Stunde hat an diesem Donnerstag ausgereicht, um zu zeigen, dass sie sich nicht hinter irgendwelchen Grössen verstecken muss, sondern alleine die Möglichkeit hat, ein breites Publikum anzusprechen. Noch fehlt ihr das Repertoire für ein grosses, abendfüllendes Konzert, aber schon mit dem nächsten Album könnte das alles Geschichte sein. Man kann ihr nur viele Fans und viel Durchhaltevermögen wünschen, damit so schnell wie möglich ein weiteres Album mit der gleichen kreativen Energie auf den Markt kommt.

Saint Saviour – ein Name, den man hoffentlich in Zukunft noch oft zu hören bekommt.

http://www.youtube.com/watch?v=0hxDWz92pXE

Fotos: Sacha Saxer

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