Die achte Ausgabe des Stars in Town Festivals ist Geschichte und der Post-Festivalblues setzt ein. Wir besuchten das aussergewöhnliche Festival nun zum fünften Mal. Ein Festival, über das es schlicht und ergreifend nichts Negatives zu berichten gab in den letzten Jahren. Ganz im Gegenteil, denn bisher schaffte es die Munotstadt jedes Mal noch eine Schippe oben drauf zu packen. Ob das diesmal auch geklappt hat?

Das Festival
Eingebettet in der Altstadt von Schaffhausen gaben sich vom 8. bis 12. August die Stars die Klinke in die Hand.
Die festlich beleuchteten Häuser, der Munot im Hintergrund und der leicht abschüssige Herrenacker boten einmal mehr Festivalgenuss für Musikliebhaber jeden Alters.
Schaffhausen zeigte sich im besten Gewand. Hier und da wurden noch ein paar zusätzliche Perlen angenäht und etwas Glitzer verstreut. Das Niveau konnte allemal gehalten, ja sogar noch etwas gehoben werden. Das Stars in Town ist wie ein Diamant, der jedes Jahr noch einen kleinen Schliff zur Perfektion erhält.
Dies ist vor allem der reibungslosen Organisation seitens Produktion und den vielen freiwilligen Helfern zu verdanken. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit wie viel Freude dieses Festival von Schaffhausen gestaltet und gelebt wird.
Besucher wie auch die Organisation blicken auf fünf bezaubernde Tage zurück, denen auch das Wetter keinen Abbruch tun konnte. Neben sieben Schweizer Bands begeisterten internationale Grössen das Publikum. Drei ausverkaufte und zwei besonders gut besuchte Abende verzeichnet man auf dem Herrenacker.
Schweizer Power
Neben Lovebugs und Damian Lynn behauptete sich Nemo auf der riesigen Bühne. Allesamt lieferten sie tolle Auftritte mit differenten Shows, die für Begeisterung sorgten. Mit Pegasus und Seven standen gar Wiederholungstäter auf der Bühne. Stimmungsgaranten für das Stars in Town.
Mit Rising Lights kamen die Gewinner des Nachwuchswettbewerbs «Kammgarnstars» am letzten Tag auf der Bühne. Sie schafften es zu dritt den Platz zu nutzen und das Publikum zu überraschen. Züri West war einer der heiss ersehnten Acts an diesem Festival. Wie schon an anderen Festivals dieses Jahr schafften sie es allerdings erst gegen Ende ihres Auftrittes, das Publikum mit den altbewährten und gewünschten Songs in Feierlaune zu bringen.

Internationales Karacho
Das Stars in Town ist mittlerweile bekannt dafür, bewährte Grössen zu buchen. Auch dieses Jahr gelang das. Roger Hodgson und Toto sorgten bereits am ersten Abend für Gänsehaut-Momente und trotzten dem immer schlechter werdenden Wetter.
Die Kaltfront traf allerdings auf Bryan Adams. Kensington legten zwar vor, aber der kanadische Rockstar stellte natürlich eines der absoluten Highlights dar. Neben seinem neuen Album verwöhnte er seine Fans selbstverständlich mit allen grossen Hits. Trotz strömendem Regen wurde er gefeiert und seine Anhänger mit zufriedenen Gesichtern vom Herrenacker entlassen.

Jack Savoretti überraschte mit einer geladenen Show, welche von ihm so nicht erwartet wurde. Gleich beim ersten Song war schon klar: Der Typ rockt! George Ezra hingegen half bestimmt den ein oder anderen ein bisschen schneller in den Schlaf zu finden an diesem Abend. Etwas sehr ruhig war sein Auftritt, die Augen mussten nicht zwingend auf die Bühne gerichtet sein um das Konzert zu geniessen, da dort nicht viel passierte.
Das kann man von unseren deutschen Nachbarn nicht behaupten. Mark Forster und Silbermond bestritten den vorletzten Abend mit viel Wetterglück und aufgedrehten Fans, die es nicht erwarten konnten, ihre Stars hautnah erleben zu dürfen.
Mark Forster wartete mit dem ganz grossen Geschütz auf. Konfettikanonen, deren Spuren noch am Tag darauf zu sehen waren, und viel Glitzer auf der Bühne gaben den Rahmen für seinen Gig. Silbermond begeisterten im Anschluss mit ihrem Set. Stefanie Kloss und ihre Band rockten den Herrenacker in bester Manier und liessen keinen Zweifel daran, dass das Schaffhauser Publikum die Fete zelebrieren kann, wenn sie sich so anbietet. Der krönende Festivalabschluss wurde von Emeli Sandé bestritten. Ihr Soul schwebte über dem Platz auf dem 16 Künstler ihr Bestes gaben.
Die Startrampe
Auf dem Fronwagplatz, welcher von den Schaffhausern liebevoll Froni genannt wird, standen auch dieses Jahr wieder mehr als zwanzig Newcomer auf der New Talent Stage. Die Stimmung im kleineren Rahmen ist unvergleichlich. Egal um welche Tageszeit, die Passanten lassen sich mitreissen. Kinder spielen vor der Bühne und manch einer vergass seine Einkäufe vor Ladenschluss zu erledigen. Zum Glück gab es rundherum genug Verpflegungsmöglichkeiten.
Es lohnt sich jedes Jahr ein paar Stunden auf dem Froni zu verbringen. Eine Band ist mir dabei besonders in den Gehörgang gedrungen: Suma Covjek, die bei genauerem Hinhören sehr viel zu sagen haben. Mehrsprachig und durchaus wert etwas mehr Zeit zu investieren sind ihre Songs.
Neben dem Gehörgang gibt es aber auch noch das Herz. Und hier hat Emanuel Reiter gewonnen. Gleich zweimal zog es mich zu seinem Auftritt. Seine Texte präsentieren sich in Deutsch und erzählen von den Dingen, die uns alle bewegen. Von guten und anderen Zeiten singt er. Vom Vermissen und von der einen Liebe. Wie Schnee in der Sonne schmolz das Publikum, als der Singer und Songwriter die gesamte Gefühlspalette auspackte. Mich persönlich liess sein Auftritt mit einem glücklichen Lächeln zurück.
Ein wieder rundum gelungenes Festival ging so vorüber. Wie soll man bloss ein Jahr aushalten bis Schaffhausen mit dem Stars in Town seine Tore wieder öffnet?
Die 9. Ausgabe von Stars in Town findet vom 7. bis 11. August 2018 statt. Der Vorverkauf der Mehrtagespässe beginnt am 16. August 2017.
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