Würziges Ohrenfutter von Stone Sour

Bild: Francesco Tancredi

Stone Sour war alles andere als saure Kost: Gut gelaunt pfefferten Corey Taylor und seine Crew am vergangenen Donnerstag in der Samsung Hall mächtig was auf die hungrigen Metal-Ohren.

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Taylor Momsen wärmte mit vollem Körpereinsatz die Menge auf. Bild: Francesco Tancredi

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Taylor vor Taylor: Taylor Momsen gab sich mit ihrer Band The Pretty Reckless alle Mühe, mit solidem Rock die Metal-Meute aus Nah und Fern für den Slipknot-Sänger Corey Taylor und seine Stone Sour aufzuwärmen – mit Erfolg!

Die Stone Sour-Anhänger schienen erst eher skeptisch, ob «die ziemlich Rücksichtslosen» das passende Warmlaufprogramm liefern würden.

Umso grösser war die Überraschung, wie stimmig die blonde Rockgöre mit vollem Körpereinsatz das Publikum für Stone Sour in Stimmung brachte; und nicht nur die kreischenden Junggroupies in der vordersten Reihe, sondern auch gestandene Hardrocker. 

Gunfire

Vom ersten Scream bis zum letzten Shout gab Corey Vollgas – und hatte offensichtlich ebenso viel Spass an der Show wie seine Fans, was nicht unbemerkt blieb und die Zuschauerschar umso heftiger anfeuerte.

[su_pullquote left_or_right=“left“]«Mer hät gmerkt, dass de Corey Taylor selber extrem Spass am Ganze hät.»[/su_pullquote]

Zwischen Pyroshots und Konfettikanonenfeuer heizten Stone Sour den Besuchern ordentlich ein, sodass auch in der hintersten Reihe des gut gefüllten Konzertsaals bereits beim zweiten Song Knievel has landed gejumpt und geheadbangt wurde. Und mit der Aussage «Zurich is one of our favourite cities» hatte Tylor auch den letzten Gast in seinen Bann gezogen.

Jung tobt mit Alt

[su_pullquote left_or_right=“right“]«Für jede Gschmack und jedes Alter isch öpis debi gsi.»[/su_pullquote]

Der US-amerikanische Metaller wusste genau, wie er seine Fex bei Stange halten konnte. Mit «Now we are all fucking family!» gelang es ihm, eine ungewöhnlich vertraute Konzertatmosphäre zu schaffen, sodass der obligate Moshpit vielmehr ein oszillierendes Miteinander als ein aggressives Gegeneinander war. Musikkonsumenten vor Ort empfanden das Programm von Stone Sour als sehr heterogen.

Bild: Francesco Tancredi

Die Alternative-Metal-Band hatte für jeden Geschmack etwas auf Lager. Hesistate für die Ladys, 30/30-150 für die Treuen, Through Glass für die soften Gemüter und Gone Sovereign für die, die es etwas härter mögen. «Alternative eben», wie ein Corey Taylor-Bewunderer bemerkte.

Pflotschnass

Man verliess die Samsung Hall ebenso nass, wie man sie betreten hatte. Nur aus unterschiedlichen Gründen. Zum Beginn der Show drängten sich die Soundpilger vom frostigen Matschregen klatschnass dicht an dicht vor der Bühne zusammen. Einerseits wohl um sich aufzuwärmen und – viel wichtigerseits – um Stone Sour an ihrem einzigen Tourhalt in der Schweiz entgegen zu feiern.

Hatte man sich dann langsam vom draussen tobenden Unwetter erholt, durfte man sich der rasenden Enthusiastenmasse ergeben, wobei Shirt und Haar unweigerlich durchnässt blieben – dieses Mal von Fanschweiss. 

[su_pullquote left_or_right=“right“]«Nass rein – nass raus.»[/su_pullquote]

Während die Besucherfront im Fastdunkel die Zugabe herbeisehnte und dann das pulsierende Licht den Blick auf die wiederkehrenden Musiker freigab, wurde anhand der Kreisch- und Gröhlwoge klar, dass Stone Sour meisterhafte Soundköche waren, die ihren Verehrern ein durch und durch schmackhaftes und so gar nicht übersäuertes Klanggericht servierten. Von dieser Gourmet-Show würde man noch lange zehren können.

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  1. Taipei Person / Allah Tea
  2. Knievel Has Landed
  3. Made of Scars
  4. Reborn
  5. Say You’ll Haunt Me
  6. 30/30-150
  7. Hesistate
  8. Tired
  9. Rose Red Violent Blue (This Song is Dumb & So Am I)
  10. Do Me a Favor
  11. Could Reader
  12. Get Inside
  13. Song #3
  14. Through Glass

Zugabe:

  1. Gone Sovereign
  2. Absolute Zero
  3. Fabuless

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