Sziget Festival 2019 – Der dritte Tag

Freitag

Tags zuvor zeigten sich Wetter- und Festivalgott von der gnädigeren Seite zeigten und schickten einige Wolken. An Tag drei wurde die Hitze wieder so unerträglich, dass die Wasserkanonen auf dem Hauptplatz für eine dankbare Erfrischung im Sprühnebel sorgten.

Die einheimische Hiphop-Formation Punnany Massif ist in den letzten Jahren schon einige Male am Sziget Festival aufgetreten. Sie eröffneten den heutigen Tag mit einer energiegeladenen Performance auf der Hauptbühne.

Bild: Michelle Brügger
Bild: Michelle Brügger

 

Ich entschied ich mich, auf dem Gelände auf Entdeckungstour zu gehen. Die Insel ist sehr weitläufig und das Rahmenprogramm scheint schier unendlich.

Auf meinem Streifzug blieb ich bei der Telekom Volt Stage hängen. Eine eher kleinere Bühne, umrahmt von einigen Bäumen, die zumindest ein bisschen Schatten spendeten.

Dort spielten gerade Wild Front. Bisher kannte ich die Band aus dem Süden Englands noch nicht, sie klangen aber interessant genug, um dort zu verweilen und mir ihren Auftritt bis zum Schluss anzusehen.

Bild: Daniela Stadlauer

Auf der Main Stage performte der US-Rapper 6lack gemeinsam mit DJ Tonee. Zu Beginn seiner Karriere veröffentlichte er seine Songs auf SoundCloud. Den grossen Durchbruch schaffte 6black zwei Jahre später, als er 2016 die Single Prblms veröffentlicht. Seine Fangemeinde feiert den Auftritt am Sziget Festival lautstark.

Bild: Michelle Brügger

Vor Ende des Auftritts wechsle ich zur Zeltbühne, wo die australische Gang Of Youths einen packenden Auftritt bot. Bekannt geworden sind sie vor allem als Vorband von Mumford & Sons, teilweise verschrien als die nächsten U2. Besonders die warme Stimme von Frontmann David Le’aupepe die unter den donnernden Gitarren nicht unterging, verzeichnete bei mir einen positiven Eindruck.

Bild: Michelle Brügger

Die schwedische Popsängerin Tove Lo beschreibt in ihren Liedern sehr autobiografisch ihr Leben. Nebst ihren eigenen Songs arbeitet sie mit anderen Künstlern zusammen. Die Mitarbeit an der Hitsingle Love Me like You Do von Ellie Goulding brachte ihr die erste Grammy Award-Nomination ein.

Bild: Michelle Brügger

Etwas später konnten mich Yeahsayer auf der Zeltbühne leider gar nicht überzeugen. Und mit Martin Garrix, einem DJ als Headliner, konnte das Sziget bei mir persönlich auch nicht punkten. Das interessanteste hierbei war definitiv die Gast-Performance von Macklemore zum Song Summer Days, der erst am nächsten Tag auf dem Programm steht sowie das Feuerwerk, das zur Show gehörte.

Den Einwohnern der Gemeinde Óbuda gefiel das offenbar weniger. In diesem Jahr wurden mehr Beschwerden eingereicht als im Jahr zuvor. Nebst der Überschreitung der zulässigen Lärmgrenze seien auch die Feuerwerke viel zu laut gewesen. Anscheinend lasse die Gemeinde zum Schutz der Bewohner und Haustiere in diesem Bezirk nur Feuerwerke an Neujahr zu. Deshalb reichten sie gegen Ende des diesjährigen Festivals erneut eine Klage wegen Lärmbelästigung ein und verhängten eine Geldbusse wegen des überschrittenen Lärmpegels.

Bild: Michelle Brügger

Zeitlich überschnitt sich der Auftritt mit dem Konzert von Xavier Rudd auf der Zeltbühne. Deshalb ergatterte man zu Beginn der Show problemlos einen Platz in den vorderen Reihen. Der Australier der stets eine gewisse Ruhe und innere Kraft ausstrahlt, brachte das Publikum mit seinen rhythmisch-treibenden Didgeridoo-Sounds zum tanzen und erfüllte es mit seiner positiven Energie.

Bild: Michelle Brügger

Geistig gestärkt drehten wir noch eine Runde auf dem Gelände und lauschten auf dem Weg nach Draussen den letzten Klängen von Anna of the North, bevor wir uns auf den Weg in die Innenstadt machten. Auch wenn viele ein Taxi nehmen, haben wir uns jeweils für die öffentlichen Verkehrsmittel entschieden. Mit Ausnahme des ersten Abends haben wir nur gute Erfahrungen gemacht. Die Züge fahren auch nachts in sehr regelmässigen Abständen und die Trams frequentieren einiges höher als in Zürich.