Trivium musste sich neu beweisen

Ein etwas erschreckendes Bild bot sich mir, als ich im Komplex eintraf. Wegen technischen Schwierigkeiten konnte ich nicht früher anwesend sein und habe somit die Vorband verpasst. Vom Publikum habe ich mir jedoch sagen lassen, dass Blowsight, so der Name der Vorband, ziemlich gut waren.

Das Komplex wirkte ziemlich luftig. Die obere Lounge war nicht geöffnet und man konnte seelenruhig durch die Reihen bis ganz nach vorne stolzieren, ohne sich gross zwischen Menschen durchquetschen zu müssen. Wenn man das mit anderen oder vor allem früheren Trivium-Konzerten vergleicht, dann ist das eine beunruhigende Veränderung. Das letzte Mal in der Schweiz, füllten sie das Volkshaus und dieses Mal schafften sie noch nicht einmal, die untere Hälfte des Komplex mit Publikum zu füllen. Wenigstens machten die Fans, die anwesend waren, richtig Stimmung. Bereits nach dem zweiten Lied entstand ein kleiner Circle-Pit in der Mitte vor der Bühne. Ausserdem war es eine reine Augenweide für alle «Haarliebhaber», denn eins hatten die Trivium-Fans wirklich gut eingeübt: Das taktvolle Headbangen zu starker Metalmusik.

Auch wenn ich am Anfang noch etwas skeptisch war, ob das Konzert ein Erfolg werden würde, so liess ich mich dann doch ziemlich rasch von der guten Musik mitreissen. Und spätestens nach Departure waren alle im  Saal überzeugt, dass der neue Drummer Nick Augusto ein würdiger Nachfolger ist. Neben Klassikern wie Down from the Sky wurden aber natürlich auch vom neuen Album In Waves viele Lieder gespielt. Ausserdem animierte Sänger Matthew Heafy immer wieder zum Mitklatschen und Mitsingen.

Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass seine Haare extrem kurz geschnitten waren und dadurch das Headbangen weniger eindrucksvoll war. Sympathisch wurde er aber, sobald er uns Schweizer auf ziemlich gutem Hochdeutsch begrüsste und sich freute, dass wir zum Konzert erschienen sind. Auch stellte er den neuen Drummer Nick Augusto vor und beteuerte, dass sie nach wie vor gerne auf der Bühne stehen, weiter gute Musik machen und an jenem Abend auch alte Lieder spielen würden.

Der einzige Nachteil war die schlechte Soundeinstellung zu Beginn des Konzerts. Es begleitete ein konstant nervendes Rauschen jedes von der Gitarre oder dem Mikrofon erzeugte Geräusch. Das besserte sich jedoch im Verlauf des Konzerts zum Glück.

An diesem Abend hat Trivium bewiesen, dass sie immer noch Trivium sind und es wohl auch immer bleiben werden. Das Konzert war leider viel zu kurz. Das teilweise sehr aggressive Publikum hätte wohl noch weiter feiern können. Ein Tipp an Trivium wäre also doch noch eine Vorband mehr zu organisieren.

 

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