We Are Scientists: Indie-Rock und Stand-Up-Comedy in der «Gruft»

Pure Energie von We Are Scientists war angesagt. Bild: Evelyn Kutschera

Am 28. Mai spielte die New Yorker Indie-Rock-Band We Are Scientists  im Zürcher Werk21. Das Konzert war für Musikfans eine wahre Freude.

ein Gastbeitrag von Christina Brand

Eröffnet wurde der Konzertabend mit We Are Scientists durch die Schweizer Band Them Fleurs. Zuerst war der Konzertsaal praktisch leer, allerdings füllte sich der Raum noch während der ersten zwei Songs fast komplett.

Ihr ruhiger Sound, die langen Gitarrenpassagen und tiefen Texte zogen das Publikum in ihren Bann. Mit sympathischem Walliser Dialekt verabschiedete sich dann Sänger und Gitarrist Samuel Schydrig und forderte das Publikum auf, nach dem Konzert doch bei ihnen auf einen Drink und eine Gratis-Postkarte am Merch-Stand vorbeizuschauen.

Die intime Stimmung setzte sich auch mit dem Hauptact We Are Scientists fort. Schon vor dem Konzert hielten sich die drei Musiker vor der Location auf. Die Band eröffnete die Show mit dem Song Your Light Has Changed aus ihrem neuen Album Megaplex. Sofort verbreiteten sie eine energiegeladene Stimmung.

Die Setlist war ausgewogen – mit neuen und alten Songs. Indie-Rock-Fans fühlten sich spätestens nach dem zweiten Lied Great Escape ins Jahr 2005 zurück versetzt.

Comedy in der «Vampirgruft»

Zwischendurch brachte Bassist Chris Cain mit seinem Humor das Publikum ernsthaft zum Lachen. Seine Witze und die Location brachten Comedy-Club-Stimmung auf. Das Werk21 und die katakombenhafte Atmosphäre waren auch Bestand seiner persönlichen Comedy-Nummer, und die «Vampirgruft» wurde zu einem Running Gag des Konzerts.

Auf die formellen Floskeln einer Zugabe wurde verzichtet und das Publikum mit Charme darüber informiert, dass sie gleich direkt weitermachen würden.

Die Vorstellung wurde mit dem Song Textbook aus ihrem zweiten Studioalbum With Love And Squalor beendet. Keith Murray sprang zum Schluss ins Publikum, tanzte und sang während des kompletten Songs mit den Fans bis in alle vier Ecken des kleinen Konzertkellers, wo er dann alsbald in Richtung Merchandise Stand verschwand. Dort blieb er dann auch zusammen mit Chris Cain wo die beiden Künstler persönlich T-Shirts, Taschen und Tonträger verkauften, sich mit den Fans unterhielten und Fotos machten.

Als Musikfan war dieses Konzert eine wahre Freude für mich, so wie schon lang keins mehr. Und macht auch gleich Lust auf mehr. Bravo We Are Scientists!