So war das «Meduna 2016»

Das Mittelalter ist in. Zumindest jene romantisierte Version, die gerne an Mittelaltermärkten zelebriert wird. In der wärmeren Jahreszeit treffen sich Gaukler, Händler, Musiker und Festbesucher an diversen Locations, um ein wenig Geschichte zu zelebrieren. Den Auftakt zur Saison bildet das Meduna in Niederglatt. 

Meduna III
Gute Stimmung am Meduna (Foto: Thomas Schneeberger)

Für einen Mittelalterevent ist das Fest eigentlich recht untypisch. Das Meduna steigt in einem dreistöckigen Restaurant. Für die sonstigen Wald-und-Wiesen-Verhältnisse, die gern mal ein Synomym für Schlamm und ToiTois sind, ist der Löwen in Niederglatt eine ungewöhnliche Location. Und eine sehr Schöne.

Das Meduna ist gut und detailverliebt organisiert. Jeder Raum ist dekoriert. Um die Gäste nicht nur mit Musik und Theater zu unterhalten, stellen die Meduna-Macher eine Reihe von Spielen bereit. Sie sollen die Besucher nicht nur amüsierien, sondern auch Kontakte unter Leuten herstellen, die sich vorher nicht kannten. So gebietet eine Aufgabe in diesem Spiele-Katalog, mit einer völlig fremden Person Schere-Stein-Papier zu spielen, bis einer der Kontrahenten mit fünf Punkten vorne liegt. So lernt man viele neue Gesichter kennen.

Trotz des ausgeprägten Indoor-Programms hält das schöne Wetter die Gäste noch tief bis in die Nacht hinein draussen, auch wenn es ein riesiges Fumoir im Innern gibt.

Gutes Essen und breite Unterhaltung

Dieses Fumoir ist mit einer grossen Bar und einer ausgedehnten Lounge ausgestattet. Mehrere Musiker heizen den Gästen mächtig ein, insbesondere Saitenstreich und Marama bringen den Raum zum Kochen.

Marama brachten den Raum zum Kochen (Foto: Thomas Schneeberger)
Marama brachten den Raum zum Kochen (Foto: Thomas Schneeberger)

Nebenan befindet sich ein ausgedehntes, kaltes Buffet. Dieses wird schliesslich weg geräumt, um Platz für die warmen Speisen zu machen.

Eine Palette mit mehreren Fleischgerichten, Beilagen und Gemüsen. Die Schlange vor dem warmen Buffet ist auch Bühne für eine Theatergruppe. Die RedeWender stellen Sprichwörter mit mittelalterlichen Wurzeln dar. Am Buffet steht ein Junker mit Senf, von dem er allen etwas auf den Teller geben will. Neben ihm steht die Mitschauspielerin und entschuldigt sich bei den Meduna-Gästen für ihren Kollegen, der überall seinen Senf dazu geben muss.

Zum Essen gehen viele Besucher in den obersten Stock, wo lange Tafeln reichlich Platz bieten. Hier ist die Stimmung etwas ruhiger. Zum gemütlichen Essen spielt Aita Ursa Tinga auf ihrer Harfe.

Das Meduna ist ein angenehmer und kultivierter Auftakt zur Saison.

Mit knapp hundert Franken ist der Event sicher ein teurerer Anlass, verglichen mit den Mittelaltermärkten, die zwischen Null und zwanzig Franken Wegzoll verlangen. Mit Essen und Getränken à Discrétion, einer schönen Location und einem breiten Unterhaltungsangebot bekommen die Gäste aber auch viel für ihr Geld.

Zinzifizes Radefreut treibt ihre Spässe (Foto: Thomas Schneeberger)
Zinzifizes Radefreut treibt ihre Spässe (Foto: Thomas Schneeberger)