Video-Premiere: Dave Eleanors «Zoo» ist urban-melancholische Poesie

Bild: Anais Leu

Der Zürcher Produzent Dave Eleanor beweist in der neuen Single «Zoo» seine Songwriter-Qualitäten. Der Song ist ein umnachtetes Gedicht – und feiert heute Premiere bei uns.

Der Produzent Dave Eleanor ist längst seinen Wurzeln in britischer, Dub-infizierter Electronica entwachsen. Und falls es für diese These noch einen endgültigen Beweis gebraucht hätte, ist es zweifellos die neue Single Zoo.

«Die Hardbrücke in Zürich brennt lichterloh, das macht mich froh»

Weniger klassischer Song, mehr musikalisch unterlegtes und rezitiertes Gedicht. So erscheint Zoo irgendwo zwischen den Schatten der nächtlichen Limmatstadt. Der Song irrt durch die Betonschluchten, auf der Suche nach Wärme und Nähe. Es ist ein düsteres Stück, das die Melancholie des Urbanen auf die Spitze treibt.

Zoo ist ein mutiges Stück Klangkunst. Dave Eleanor setzt mit messerscharfer Präzision die elektronische Kulisse. Reduziert auf das Minimum, aber dennoch auf eigene Weise gigantisch in der Wirkung. Dazwischen spinnt der Zürcher seine poetische Geschichte. Die Single ist Avantgarde, aber wenigstens nicht erzwungen. Vielmehr quillt eine fast schon unbequeme Intimität aus Zoo. Der Song dringt tief in die Komfortzone, nah ans Herz.

Nach Close ist nun Zoo bereits die zweite Single von Dave Eleanor. Sie bietet einen Vorgeschmack auf das anstehende Album Amour Fou, das – gemäss dem Klangartisten – den Pop mehr als je zuvor streift, aber dennoch die Freude am Experiment und den Hang zum Bass zelebriert.