«Die Leute sagen mir, ich bin der Traumschwiegersohn»

Dr. Georg Neuhauser, Sänger von Serenity. Bild: Khanh David To Tuan

Filmmusik trifft auf Power Metal und Leonardo da Vinci. Serenity legen mit «Codex Atlanticus» einen bombastischen Kracher über ein Stück Renaissance-Geschichte hin. Sänger, Schreiber, Dozent und Forscher Dr. Georg Neuhauser erklärt uns die Hintergründe und seinen musikalischen Werdegang.

Mein Gast heute Abend ist der…

Georg Neuhauser: …Georg von Serenity!

Wie läuft’s bei euch?

Der zweite Tourtag ist etwas stressig. Sieht man daran, dass man neben dem Interview noch schnell essen muss. Aber soweit alles super!

Es ist seit Hamburg gestern nichts verloren gegangen?

Doch! Die Stage-Bekleidung von Maxi Nil, der Jaded Star-Sängerin, ist irgendwo in Hamburg geblieben.

Was macht man dann? Ersatz beim H&M?

Auftrittskleidung kriegt man nicht beim H&M ums Eck. Ich glaube, sie probiert jetzt Sachen von unserer Sängerin Tasha an. Dann wird irgendwas zusammen gewurschtelt.

Ihr habt gerade ein neues Album Codex Atlanticus herausgebracht. Was ist das Konzept beim neuen Album? Ihr habt bis jetzt immer historische Figuren behandelt.

Wir waren extrem innovativ und das haben das wieder gemacht!

Es ist aber das erste Mal für uns, dass das Album komplett von einer einzigen Person handelt. Die Alben davor wie War of Ages und Death & Legacy, da war jeder einzelne Song über ein historisches Ereignis oder über eine spezielle Person. Diesmall geht das gesamte Album um Leonardo da Vinci. Codex Atlanticus deutet eindeutig darauf hin: Der Codex Atlanticus ist ein dicker Lederwälzer, in dem nach da Vincis Tod sämtliche Skizzen gesammelt wurden. Es ist nicht sein Tagebuch in dem Sinne – es gibt keins –, aber eine Sammlung seiner Memoiren.

Der eine Mann gibt schon genug her für ein ganzes Album?

Die nächsten 25 Alben könnten wir damit füllen, ohne Probleme!

Habt ihr aber nicht vor, oder?

Vielleicht gibt’s wirklich irgendwann mal ein Codex Atlanticus II. Das muss man Leonardo wirklich lassen: Wenn es eine herausragende Person des 15. Jahrhunderts gegeben hat, gehört er sicher zu den Top 3.

Wie hat sich sein Schaffen bemerkbar gemacht? Welche Themen behandelt ihr?

Wir haben versucht, einen Querschnitt durch seine ganze Lebensgeschichte durchzukriegen. Berühmt ist er vor allem für seine Malereien geworden, die «Mona Lisa» beispielsweise.

Er war aber auch Forscher, oder?

Genau, das ist der Punkt, den wir speziell nach vorne gekehrt haben. Wir haben uns mit seinen anatomischen Studien genau beschäftigt. Songs wie Caught in a Myth oder Spirit in the Flesh handeln konkret davon.

Die Studien hat er nicht unbedingt zur grossen Freude der katholischen Kirche gemacht. Diese wollte von dem ja eigentlich nichts wissen. Wenn man immer sagt, das Leben stammt von Adam und Eva ab, und dann kommt jemand und sagt «Öhh… da gibt’s ja doch ein bisserl mehr!», dann ist das nicht ganz im Interesse der Kirche. Zumindest damals.

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Bild: Khanh David To Tuan
«Ja, ich bin Dozent an der Universität in Geschichte» – Dr. Neuhauser. Bild: Khanh David To Tuan

Wo habt ihr die ganzen Infos her? Du hast Geschichte studiert?

Ja, ich bin Dozent an der Universität in Geschichte. Das 15. und 16. Jahrhundert ist mein spezieller Forschungsbereich. Über diese Zeitspanne – diese zwei Jahrhunderte – habe ich meine Doktorarbeit geschrieben und meine Lehrveranstaltungen fallen in diese Zeit.

Du bist jetzt Doktor Neuhauser?

Ja ja, schon lange! Seit fast vier Jahren. 2012 habe ich promoviert. Momentan bin ich dabei, meine Habilitation zu verfassen. Das dauert noch eine Zeit.

Wie kriegt man das unter einen Hut: Musizieren, lehren und forschen?

Indem man extrem tolle Vorgesetzte hat, die einen eher fragen, wohin es geht, als sich zu beklagen. Da habe ich echt Glück.

Gibt es an der Uni noch mehr Leute, die Musik machen?

Ich bin da eher eine Ausnahmeerscheinung. Das glauben die Leute manchmal gar nicht. Gerade im Studierendenbereich: Du kommst in eine Lehrveranstaltung rein, stellst dich kurz vor. Und wie es sich für die junge Generation gehört, wird der Typ, der da vorne mit dem Sakko rumhampelt, erstmal gegoogelt.

Wenn die bei Google meinen Namen eingeben, kommen die nächsten 25 Seiten Interviews. Dann denken sie sich: «Was ist das jetzt?» und schauen sich das an. Oft können sie es gar nicht glauben, dass man das kombinieren kann.

Aber ich finde, das passt sogar sehr gut. Ich glaube, im Metal-Bereich ist es gar nicht so untypisch. Ich kenn einige Metal-Musiker, die Philosophie, Archäologie oder Geschichte studiert haben.

Ihr seid mehr im Bereich Symphonic und Power Metal angesiedelt. Wie siehst du eure Entwicklung in den letzten Jahren?

Zu einem Grad ist es symphonischer geworden. Es war eine bewusste Entscheidung. Wir wollten den Bombast-Faktor etwas in die Höhe schrauben. Wenn man sich das erste Album von uns anhört – Words Untold & Dreams Unlived –, dann hört es sich roher und Richtung Progressive Metal an als etwa War of Ages oder Codex Atlanticus. Das ist zusammen mit Death & Legacy sicherlich das bombastischste Album, das wir rausbringen. In meinen Augen aber auch das Eingängigste.

Vor allem Iniquity – euer aktuelles Lyrikvideo – hat etwas Abenteuerliches an sich. Fast schon wie ein Filmintro.

Ja, ich beschreibe unsere Musik auch oft als «film music goes metal». Es ist uns immer sehr wichtig, dass man sich wie bei Movie-Soundtracks beim Zuhören schon Bilder vorstellen kann.

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Wenn ihr auf die Bühne geht, habt ihr früher immer das Game of Thrones-Intro gespielt.

Ich denke, ich kann meine Affinität zu Game of Thrones zugeben. Es ist die genialste Serie, die jemals produziert worden ist. Es gibt keinen direkten Bezug, aber beim letzten Album War of Ages haben wir beim Song Legacy of Tudors den Satz «Game of Thrones» eingebaut. Nicht auf das Buch bezogen, sondern auf den Machtkampf zwischen Tudors.

Hast du auch die Bücher zu gelesen oder nur die Serie gesehen?

Ich habe die ersten zwei Bücher gelesen, weiter bin ich noch nicht. Leider Gottes habe ich es noch nicht ausgehalten zu warten bis ich mit den Büchern soweit bin und habe bis zur fünften Season alles gesehen.

Es geht ja bald weiter.

Ich bin schon ganz nervös!

Was ist der Metal-lastigste Song auf eurem Album?

Sprouts of Terror glaube ich eigentlich. Das ist der härteste Song, den wir bis jetzt geschrieben haben. Vor allem dieses Da-daa-da-dadada-da-daa ist schon mehr Thrash Metal und Fabio singt eine Strophe und klingt sehr rau. Das ist mit Sicherheit das Härteste, was wir bis jetzt gemacht haben.

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Hast du eigentlich alle Songs selber geschrieben?

Es gibt schon Leute, die mehr Ideen reinbringen. Ich persönlich habe sehr viel mit eingebracht, aber auch Chris, unser Gitarrist, hatte viele Ideen. Früher haben vor allem Tom, der alte Gitarrist, und ich zusammen die Songs geschrieben. Jetzt ist es so, dass unser Produzent, der Jan, den du vielleicht von Serious Black kennen könntest, uns mit der Umsetzung unserer Ideen hilft.

Ich habe viele Melodien im Kopf und hab sie mit einem Aufnahmegerät aufgenommen… an den unmöglichsten Orten: Beim Autofahren, aufm Klo und überall, wo man gerade seine kreativen Momente hat. Wenn ich dann fünf, sechs Songs im Kopf zusammen und die Melodien aufgenommen habe, fahre ich zu ihm nach München und erkläre ihm mit Händen und Füßen, wie ich das haben will. Ich lege ihm noch die Akkorde hin, ob A-Dur oder C-Moll. Klavier kann ich noch halbwegs spielen. Den Rest baut er von der Struktur her auf, dass man sich das wirklich vorstellen kann. Dann programmieren wir mit zwei Fingern Schlagzeug drunter. Damit steht dann der grobe Aufbau und wir schicken sie zum Chris, der dann Riffs drauf baut. Es kommt dann zurück, wir schneiden es und bauen hier und da noch was ein. Danach bekommt’s unser Bassist, überlegt sich seine Sachen.

Anschliessend starten wir das ganze Aufnahmeprojekt mit dieser Grundlage nochmal neu. Am Ende kommt der Schlagzeuger und knüppelt das ein.

Du meintest, du kannst Klavier nur halbwegs. Hast du eine klassische Klavierausbildung genossen?

Hätte ich eigentlich schon. Ich hab acht Jahre klassisches Klavier gelernt. Das Problem ist, da ist nicht mehr viel da. Ich hab nämlich nach der Klavierausbildung gemerkt: Als Sänger bekommt man einfach viel mehr Aufmerksamkeit.

Das war der Grund, warum ich mich aufs Singen konzentriert habe. Wir hatten immer Keyboarder in der Band, daher war es nicht mehr von Nöten, dass ich grossartig meine zweifelhaften Künste in Szene setze.

Hast du dir Gesang selber beigebracht?

Es hat bei mir schon relativ früh angefangen mit singen, ich habe mit vier, fünf Jahren meine ersten «Konzerte» gegeben, zusammen mit meiner Mama. Die war in der Volksmusikszene tätig, so wie es sich fürs Tirol halt gehört. Die hat mich relativ schnell auf kleine Bühnen mitgenommen, wenn irgendwo Geburtstagsfeier war, haben wir ein Ständchen gespielt. Deshalb habe ich auch den Respekt und die Angst vor dem Singen verloren. Wenn im Chor an der Grundschule oder im Gymnasium eine Solostelle zu singen war, hiess es immer: «Das macht der Georg». Somit hat sich das ergeben.

Wo ich eigentlich Singen gelernt habe, war in einer Coverband, die haben wir während dem Gymnasium gegründet. Grössenwahnsinnig wie man so ist in jungen Jahren, haben wir uns gedacht wir covern dann Toto, Queen, Europe, Van Halen und so weiter.

Direkt die Kracher!

Genau! Mit dem Ergebnis, dass die ersten zwei, drei Proben gar nicht so geil waren. Ich hatte Gott sei dank das Glück mit Leuten musizieren zu dürfen, die auf ihren Instrumenten schon sehr weit entwickelt waren. Die hatten teilweise schon seit ihrem 5. bis 6. Lebensjahr Gitarrenunterricht. Daher waren die so gut, dass die zumindest ihr Zeug instrumental hingebracht haben. Da war übrigens auch der spätere Gitarrist von Serenity dabei. Auch der Live-Keyboarder, den wir immer noch mit haben, war damals in dieser Coverband drin.

Es lag quasi nur noch an mir, ob ich Freddies, Totos und Van Halens Sachen hinkriege. Da habe ich solange rumprobiert, bis es gegangen ist. Dadurch habe ich auch meine Stimme kennengelernt: Was kann ich? Was kann ich nicht? In dieser Zeit sich mein Tonumfang extrem vegrössert, durch das Nachspielen von Sachen, bei denen ich mich nicht wohlgefühlt habe.

Das ist das Problem bei vielen Bands, wenn sie von Anfang an mit ihrer eigenen Musik anfangen und nie was anderes gemacht haben. Du gehst immer nur bis zu dem Limit, das du kannst und nicht drüber. Wenn du Queen coverst, dann musst du drüber!

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Bild: Khanh David To Tuan
Neuhauser lernte mit Freddie und Co. singen. Bild: Khanh David To Tuan

Der Mann hatte eine fast einzigartige Stimmlage.

Nicht «fast»! Er war einfach der Gott schlechthin. Was mich bei ihm aber noch mehr beeindruckt als die Stimme, ist das Entertainment, was er drauf hatte. Gute Stimmen haben viele, aber diese Kombination aus Stimme und Entertainment gab’s nur einmal.

Ist das auf ein Fokus für euch? Nicht nur einen guten Song schreiben, sondern auch gut rüberbringen?

Ganz ehrlich, auf CD gut klingen kann jeder. Vor allem heute, im Zeitalter von Autotune. Schau DSDS und du weisst, was ich meine. Den Gesang so rüberbringen, dass er klingt wie auf der Platte, ist die Schwierigkeit.

Das klingt jetzt vielleicht etwas eingebildet, aber wo wir unglaubliches Glück haben ist, dass wir fünf Leute haben, die alle singen können. Bei akustischen Sessions werden vierstimmige Chöre live gesungen. Verstärkst du das beim Bombastmetal auch noch mit Samplerchören, können wir das im Gegensatz zu anderen Bands in der Szene noch wirklich live singen. Im Studio macht man zum Beispiel einen 50-stimmigen Chor. Da singt jeder zehnmal dieselbe Stimme und man hat das Gefühl: «Ok, da singt jetzt genau der Chor aus dem Soundtrack von Herr der Ringe». Das geht live nicht, ich kann ja nicht fünfzig Leute da unten raufbasteln.

Nur eine Frage des Geldes, oder?

Joa… hättest du Interesse Sponsoring anzubieten? Ne, wir sind in der Lage, das alles live zu singen, auch der Fabio hat wirklich Leadvocals übernommen. Er kann geil singen, von der reinen Tonhöhe bläst der nochmal fünf ganze Töne über mich drüber. Und ich bin schon Tenor. Ich weiss nicht, wo er seine Eier hingibt… Kannst ihn ja mal fragen.

Was für eine Stimmlage hast du genau?

Ich bin ein tiefer Tenor, meine Obergrenze ist das hohe C. Unser lieber Fabio bläst lustig mit der Bruststimme auf das G rauf. Keine Ahnung wie der Mann das macht!

Also gibt es noch viel Potential für verschiedene Kombinationen.

Genau. Als wir mal keine Gastsängerin mitnehmen konnten, hat er ein paar Mal die Stellen unser ehemaligen Sängerinnen gesungen. Es hat funktioniert und zwar tiptop!

Hat keiner gemerkt?

Das nicht, aber das grosse Problem bei unserem Fabio ist: Er hat noch zu kleine Möpse. Das müssen wir noch ändern.

Na, da lässt sich ja noch was machen.

Wobei: Wenn du seine Brustbehaarung siehst, ist das so eine Sache… Richtig behaarte Möpse will ja auch keiner sehen, oder? Ich weiss ja nicht, auf was du so stehst…

Man findet ja für alles jemanden.

Stimmt, stimmt… leider.

Du hast früher mit Tom geschrieben, er hat die Band ja schon vor einiger Zeit verlassen. Seid ihr weiter noch in Kontakt?

Auf alle Fälle, er war ja auch ein Freund vom Gymnasium. Daher kenne ich ihn sehr lange und er hilft uns noch weiter. Er war die erste Person, der ich weiterhin noch neue Songs geschickt und ihn gefragt habe, was er dazu meint. Er ist ja nicht ausgestiegen, weil er die Band nicht mehr mochte, sondern wegen seinen zwei kleinen Kindern, seinem Fulltime-Job und er hat sich zusätzlich selbstständig gemacht. Das hat er einfach nicht mehr geschafft. Leider!

Besteht die Chance auf eine Reunion-Show mit allen alten Mitgliedern?

Doch, das auf alle Fälle. Wir haben auch unseren ehemaligen Keyboarder, den Mario, letztes Jahr als Gast aufm Konzert. Dann habe ich ihn auf die Bühne geholt und ihm ein Mikrofon in die Hand gedrückt. Den Song haben wir dann zusammen gesungen. Die Leute waren hellauf begeistert. Ich glaube, das sagt einiges über das Bandklima aus, das wir hatten und nach wie vor haben.

Da keiner von uns von der Musik leben kann, nichtmal ansatzweise, musst du wirklich Freude dabei haben und Freundschaften innerhalb der Band haben. Sonst gehst du dir einfach unfassbar auf’n Sender.

Dieses Mal haben wir den Luxus eines Nightliners, aber wenn wir im März mit Powerwolf auf Tour gehen, werden wir wieder mit einem geschissenen Wohnmobil durch die Gegend gurken. Ist dann suboptimal.

Denkst du dir manchmal, «Ich hab mir das falsche Genre ausgesucht, ich sollte doch R&B oder Pop singen»?

R&B wäre wahrscheinlich auch nicht der große Kassenschlager. Wo ich mit Sicherheit größeren Erfolg und mehr Geld hätte, wäre im Schlagerbusiness. Die Leute sagen mir ich bin der Traumschwiegersohn. Das würd der Oma mit 80 schon gefallen, wenn ich draussen stehen und ihr von der weissen Rose etwas vorsinge.

Du hast ja noch ein Projekt gemacht, Phantasma. War das eher so nebenbei?

Das war damals, als der Tom zu mir gesagt hat, dass er es lässt mit Serenity. Da war ich etwas deprimiert. Wir hatten gerade unsere erste Headliner-Tour gespielt, die wirklich gut gelaufen ist. Ich war dann höchst motiviert und dachte mir «Jetzt Vollgas»! Dann sagt er zu mir «d^Das geht nicht». Das war für mich ein Coitus Interruptus.

Ich hatte diese Idee schon lange im Hinterkopf, da ich von Anfang an Avantasia-Fan war. Aber ich wollte nicht in die Richtung Metal, sondern Bombastrock ein Musical schreiben. Als Tom ausgestiegen ist dachte ich mir: «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen ich schau mir das einfach an, ob ich da was hinkriege oder nicht».

Ich habe dann unseren Produzenten, den Oliver Philips von Everon, angerufen und hab gesagt «Ollie, ich will es machen, bist du dabei?». Er sagte, es würde ihn interessieren, da er sich künstlerisch noch etwas verwirklichen kann. Da wir schon oft mit Delain auf Tour waren und Oliver schon Delain produziert hat, war naheliegend, dass wir als Gastsängerin mal die Charlotte fragen. Sie hat sofort zugesagt, was dann allerdings ausgeartet ist – im positiven Sinne. Charlotte hat sich immer mehr eingebracht in das Ganze und hat quasi ihren ersten Roman geschrieben, den wir dann vertont haben.

Da muss ich schon sagen, es ist ein wirklich spezielles Album, das ich so in der Metalwelt nicht kenne. Das lustige ist, dass Kritiker dann geschrieben haben «Das ist kein Metal mehr, das ist Bombastrock, das klingt zu musicalmässig». Genau das war geplant! Es sollte eben nicht wie Serenity und Delain klingen. Wobei auch viele Serenity- und Delain-Fans begeistert waren von dem Ding.

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Bild: Khanh David To Tuan
Bild: Khanh David To Tuan

Ich habe gesehen, du warst mal beim «Metal Female Voices Fest» mit Delain auf der Bühne, für Control the Storm. Die Bands scheinen ja ganz gut befreundet zu sein.

Wir haben einfach viele Konzerte zusammen gespielt. Wir waren drei Wochen lang zusammen im selben Nightliner, haben danach viele kleine Tourneen gespielt. Das hat sich einfach angeboten und das Paket funktioniert sehr gut. Delain und wir haben gemerkt, dass bei dieser Kombination einfach noch ein Quentchen mehr Leute kommt. Die sagen sich «Delain habe ich schon oft alleine gesehen, da gehe ich nicht nochmal alleine hin. Aber mit Serenity… da gehe ich hin!».

Ist seid ja auch beim selben Label. Wird da auch gegenseitig gepushed oder ist es mehr jede Band für sich?

Es bietet sich dann etwas an, da man Crosspromotion machen kann. Aber das war jetzt nie wirklich so, dass das Label hergangen ist und sagt: «So isses jetzt!». Wenn die Bands untereinander nicht klar kommen und das Gefühl haben, es passt nicht, dann ist es so.

Mit Xandria war es auch so. Wir waren mit denen auf Tour, da waren sie noch gar nicht bei Napalm. Unser Bassist hilft bei ihnen immer wieder aus, hat mit ihnen die USA-Tour gespielt. Auch hier ist ein guter freundschaftlicher Kontrast vorhanden. Wenn du drei Wochen in einem Nightliner drin hängst, dann ist es unglaublich wichtig, persönlich miteinander klarzukommen.

Noch letzte Worte?

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut, ein Prost auf Ungarn-Österreich! Na, Schmarrn. Ich bedanke mich recht herzlich und hoffe du geniesst die Show und haust nicht gleich ab oder säufst dich ins Koma. Bis zum nächsten Mal! Einen schönen Gruss an alle Leser von Negative White!

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