Expellow – Modern Age Credo

Beinahe fünf Jahre liessen sich Expellow Zeit, um am Nachfolger von «The Silent Days Are Over» zu arbeiten. Am 8. Mai erscheint «Modern Age Credo». Wir haben uns das Album schon mal angehört.

Artikel 2015-04-15 Expellow-Modern-Age-Credo Artikelbild

Juhuu, schon wieder ein Album mit einem Introsong. Immerhin gaben Expellow ihm dieses Mal einen aussagekräftigeren Namen als «Intro»: Rubik’s Cube Part 1 heisst das Instrumentalstück und startet sehr sanft in Modern Age Credo, nur um stetig an Intensität und Wucht zuzulegen. Wenn’s so weiter geht, dann macht das Album Spass.
Der Titeltrack lässt die sanfte Seite gepflegt weg und rollt ab dem ersten Ton von Taz’ Bass mit brachialer Kraft aus den Boxen. Dieser Druck hält sich durchs ganze Album und überträgt sich auf den Hörer. Man wünscht sich einfach ein Moshpit, stillsitzen ist bei diesem Silberling nicht drin.

Die Aggression der Songs wird gekonnt durch das Wechselspiel von Miks Gesang und ihren Shouts sowie den immer wieder auftauchenden Groupshouts, die sich live hervorragend mitschreien lassen, aufgelockert.
Das Gitarrenspiel von Gudi und Sergio beeindruckt vor allem in den langsameren Passage wie bei Your Voice In My Head, wo sie zeigen, dass sie mehr als nur Saiten schreddern können. Kleine Atempausen in diesen ansonsten erbarmungslosen Album, das hervorragend von Oly (Venom Sounds) gemastered wurde.

Die Shouts von Mik sind kräftiger und verständlicher als dem Debutalbum The Silent Days Are Over – die Arbeit mit Leandro Pacheco (Gonoreas) hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht. Doch noch deutlicher ist die Verbesserung beim klaren Gesang geworden, was sich nirgendwo besser bemerkbar macht, als beim balladesken Outro Rubik’s Cube Part II. Nur von akustischer Gitarre begleitet singt Mik mit so viel Gefühl, dass es nicht verwunderlich wäre, wenn sich auf der nächste Scheibe eine Ballade als Kontrapunkt zu den aggressiven Songs befinden würde oder Mik bei der einen oder andern Band Guestvocals singen dürfte.

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Modern Age Credo ist ein sehr soziales Album, denn die Nachbarn werden es automatisch auch hören, da es besser wird, je lauter man es hört. Es ist auch eine sehr kostengünstige Anti-Aggressionstherapie, da man wunderbar Dampf ablassen kann beim Rumhüpfen und Mitshouten. Die lange Wartezeit hat sich definitiv gelohnt. Hoffentlich dauert’s aber nicht nochmals so lange bis zum nächsten Album.

Anspieltipps:
Black Hole Minds, In Flames Tonight, Your Voice In My Head, Rubik’s Cube Part II.

Release:
8. Mai 2015

Label:
Eigenvertrieb

Tracklist:
01 – Rubik’s Cube Part 1 (Intro)
02 – Modern Age Credo
03 – Hatefueled
04 – Shatterlands
05 – Pain and Anesthetics
06 – Your Voice In My Head
07 – Bad News
08 – Purgatory Preacher
09 – Black Hole Minds
10 – END-E. M. A.
11 – Chemicals
12 – Hell No
13 – In Flames Tonight
14 – Rubik’s Cube Part 2 (Outro)