Fabe Vega – Ellipse: Reflection and Horizon

Bild: zvg

Neue Singer/Songwriter-Kunst aus Winterthur erreicht derzeit die Ohren geneigter Zuhörer. Fabe Vega veröffentlicht sein neues Album «Ellipse».

In einer Zeit, in welcher Musik zu einem reinen Konsumgut verkommen zu sein scheint, in der Musik nur noch Häppchenweise und nicht mehr als Menü genossen wird, müssen Künstler sich um so mehr anstrengen, dass ihre Arbeit entsprechend honoriert wird. Fabe Vega versucht dies mit einem Konzeptalbum, dass sich aus den beiden EPs Reflection und Horizon zusammensetzt. Der Name Ellipse passt da perfekt zu den zu Grunde liegenden EPs: Die Songs beschreiben den Kreislauf des Lebens, der eben nicht rund läuft, sondern über Ups und Downs verfügt.

Fabe Vega zeichnen zweierlei Dinge aus: Zum Einen seine warme Stimme, die sowohl samtweich als auch rau klingen kann und zum Anderen die Vielfältigkeit seiner Musik. Von ruhigen Songs, wie man sie sich von Singer/Songwritern gewohnt ist, über rockige Nummern bis zu Tracks mit Jazz-Einschlag findet sich fast alles auf seinem neuen Album.

Mit Balloon beginnt Ellipse wunderbar verträumt, die Gitarren spielen sanft mit den Noten und das Schlagzeug treiben den Song sachte voran. Der Gesang kuschelt sich ins akustische Gebilde und gemeinsam beginnt der Song zu wachsen und Kraft zu entwickeln. Ein perfekter Einstieg in das Album.

Throwing Stones weckt dann schon die ersten Assoziationen zu der Arbeit anderer Künstler, in diesem Fall zu Melodie Gardots The Absence. Der Jazz-Einschlag bricht mit der musikalischen Linie, die man erwartet hätte, harmoniert aber grossartig mit dem samtweichen und gleichzeitig akzentuierten Gesang.

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Daneben drängen sich Vergleiche zu Schweizer Künstlern auf. Sei es wegen der Klangfarbe von Fabes Stimme, die zwischendurch an Giacun erinnert, oder dem runden Gitarrenspiel, das die Leichtigkeit von BAUM ins Gedächtnis ruft.

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«In the end the empty pages
were the best description
of the feeling in his heart»

– Empty Poems (Of a Ghost)

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Mehr noch als die musikalische Abwechslung vermögen seine Songtexte zu begeistern. Wunderschöne Metaphern, die alltägliche Situationen in einer eleganten Bildsprache umschreiben, ohne dabei in den Kitsch abzudriften. Texte, die es Wert sind, dass man sich gemütlich auf die Couch legt und über sie reflektiert.

Das Album besitzt mit 49 Minuten verteilt auf zwölf Songs eine angenehme Länge – nicht zu kurz und ohne Lückenfüller. Und auch wenn die Musik zum Denken anregt, so ist sie gleichzeitig auch Tanzbar. Ein rundum gelungenes Werk, dass die Erwartungen an zukünftige Scheiben von Fabe Vega kräftig in die Höhe schraubt.

Fabe Vega – Ellipse

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