Friska Viljor – Remember Our Name

Die schwedische Indie-Band Friska Viljor haben ihr neues Album «Remember Our Name» veröffentlicht. Dabei wandern sie konsequent auf ihrem eingeschlagenen Pfad weiter, überraschen aber auch mit neuen Klangfacetten.

Vor nun mehr als sieben Jahren wurde Friska Viljor von Daniel Johansson und Joakim Sveningsson in Stockholm gegründet. Wie durch Zufall landeten die beiden in einem Studio und nahmen gemeinsam das erste Album Bravo! auf, welches 2006 dann veröffentlicht wurde. 2008 und 2009 folgten Tour de Hearts und For new Beginning. 2011 dann The Beginning of the Beginning of the End. Dazu unternahmen die Schweden immer ausgedehntere Touren durch Europa und gewannen an Erfahrung.

Nun also schreiben Friska Viljor ihre Geschichte weiter. Remember Our Name ist ein Sammelsurium von tanzbaren, treibenden Songs und kuriosen Sounds. Das Album folgt keinem offensichtlichen Konzept. Die Lieder sind derart heterogen, dass das die neue Scheibe in sich doch wieder abgeschlossen wirkt. Es ist, also ob man die Tür zu einer längst vergessenen Abstellkammer öffnet. Damit sind nicht der modrige Geruch und die staubige Luft gemeint, sondern die vielen weissen Leinentücher, die eine unbekannte Welt verbergen. Unter jedem Tuch steckt ein Song und jedes Mal, wenn man dieses Tuch langsam wegzieht um das Darunterliegende zu entdecken, ist es eine Überraschung.

Generell und grob kann man Friska Viljor wohl dem Indie-Rock zuordnen. Dass das zu kurz gegriffen ist, bestätigt etwa Boom Boom. Hier kommt die Band ungewohnt elektronisch daher, allerdings ebenso Tanzflächentauglich und ziehend. Daneben setzen die Nordeuropäer wie bisher ein ganzes Arsenal an spannenden, untypischen Elementen ein: Choräle, Sägeblätter oder Klarinette.

Immer auf ihre Wurzeln – den Folk – Bezug nehmend, geben Friska Viljor mal mehr und mal weniger Gas. Sie können sich das leisten, denn nur so können sie dem Hörer die Zeit lassen, um über die Abenteuer zu sinnieren und die Sehnsucht nach ihnen erneut zu wecken. Auch wenn es mal gemächlich und eben folkig zu und her geht, so verzichtet das schwedische Erfolgsduo auf gefühlsschwangere Melancholie. Die Songs erzeugen ganz einfach gute Laune.

Video-Interview von rollingstone.de

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