Harte Musik aus Winterthur

Die Winterthurer Band Hathors veröffentlicht nächstes Jahr ihr neues Album. Negative White durfte die ungemasterten Tracks bereits probehören. Man kann sich freuen!

Es gibt sehr viele schöne Momente im Leben: Man verliebt sich, entdeckt Wundervolles oder man darf ein noch nicht fertiges Album probehören. Um Letzteres geht es in diesem Artikel, wobei die anderen beiden Momente hier sicherlich auch zutreffen. Die Winterthurer Band Hathors (Negative White berichtete hier und hier) ist bekannt für ihren schnellen, harten Sound, den man als Stoner Rock mit einer guten Prise Grunge sowie Einflüssen von Noise Rock bezeichnen kann. Die Band besteht aus dem Sänger und Gitarristen Marc Bouffé, dem Bassisten Terry Palmer und aus Marcel Munz am Schlagzeug. Die drei Jungs veröffentlichten 2011 ihr Debüt-Album, das den Namen der Band als Titel trug. Und von da an ging es, laut eigenen Angaben, ganz gut voran: Es folgten Konzerte in der Schweiz und im Ausland sowie die Präsenz in verschiedenen Medien.

Drei Jahre später ist es soweit: Ein neues Album steht in der Pipeline. Laut dem Sänger wird es wahrscheinlich Brainwash heissen. 13 Songs sind fertig aufgenommen und müssen nur noch gemastert werden. Gemischt wird das Ganze von John Agnello, welcher bereits mit Bands wie Sonic Youth oder Kurt Vile zusammengearbeitet hat. Das Album wurde von der Band live eingespielt. Ein Song ist bereits fertig und wurde auch schon visuell umgesetzt.

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Ich konnte mir alle rohen Songs bereits anhören. Natürlich ist dabei keine abschliessende Kritik möglich. Das Album dauert etwa eine Dreiviertelstunde und ist endlich mal wieder ein Long-Player und nicht so ein 20-Minuten-Kurzspiel-Album. Die dreizehn Songs haben eine länge zwischen zwei und fünf Minuten.
Genau wie die Länge variiert auch der Inhalt. Nicht in der Qualität, die ist durchgehend hoch, sondern im Klang. Das Album bewegt sich, wie eingangs erwähnt, klar im Stil von Stoner Rock aber die Gruppe gönnt es sich, auch mal zu experimentieren. Und das ist gut so: Mal wird geschrien und auf die Instrumente «eingeprügelt», mal werden die Instrumente fast schon verhätschelt. Im Vergleich zu den schnellen und harten Songs versprühen die langsameren Songs fast schon ein kuscheliges Ambiente.

Die sanften Songs befinden sich (zumindest zurzeit) etwa in der Mitte der Scheibe. Das Album beginnt mit Krach, gönnt sich ein wenig Ruhe und gegen Ende wird es nochmals richtig laut. Und experimentell. Folgen die Lieder anfangs einem eher klaren, klassischen Muster bezüglich der instrumentalen Begleitung und dem Songwriting, verändert sich der Stil gegen Ende. Die Gruppe traut sich hier mehr Freiheiten im Rahmen ihrer Musik zu. So stellen die Hathors beim letzten Lied Give It Up bei den Drums eine «Cowbell» in den Fokus.
Genau diese Abwechslung, welche sich durch das ganze Album hindurch zieht, macht das Album spannend. Die Musik klingt mal verzweifelt, mal wütend, aber immer geil. Mit einer Prise Apokalypse. Es ist also definitiv nichts für zartbesaitete Ohren. Interessant ist, dass die Stimme von Bouffé manchmal ein wenig wie die von Caleb Followill von den Kings of Leon klingt. Wer jetzt geschockt und voller Angst ist, der sei beruhigt: Das neue Album der Hathors ist definitiv besser!

Übrigens sucht die Band auf «wemakeit» noch Unterstützer für die Produktion des Albums.