Video-Premiere: Mama Jefferson lassen im «Banana White House» die Affen los

Bild: Regina Jaeger

Was für ein Affenzirkus! Wir zeigen dir heute exklusiv das neue Video von Mama Jefferson: Herzlich willkommen im «Banana White House».

Mit Schnauz und Charme. Und einer guten Prise Rotzfrechheit. Dazu eine geballte Ladung krachende Trash-Rock. So haben wir Mama Jefferson kennen und lieben gelernt. Die wilde Sängerin und Bassistin Vanja Vukelic, der virtuose Gitarrist Silvan Gerhard und der wahnsinnige Drummer Mattia Ferrari haben sich innert kürzester Zeit zur Schweizer Rock-Hoffnung gelärmt.

Es begann mit Liquor Liquor. Kompromisslos, laut, kantig – so erschienen Mama Jefferson vor zwei Jahren urplötzlich auf der Bildfläche. Die erste Single des Trios war ein Startschuss, der es in sich hatte. Sie waren das Gegenmittel zum weichgespülten, glattrasierten Indie-Rock. Dass sie nie verlegen sind, ein Blatt vor den Mund zu nehmen, machten sie auch mit ihrer ersten EP klar: Ganz bescheiden Best Of benannt.

Es ist aber nicht so einfach, wie es scheint: Alles, was Mama Jefferson tun, muss man mit leichter Ironie nehmen. Übertreibungen, das Spiel mit Klischées ist ihr Stilmetier. Media, die letztjährige Single, gilt dabei als Paradebeispiel, wie die Band Gesellschaftskritik betreibt und dabei den Schulmeister-Zeigefinger in einen arschcoolen Mittelfinger verwandelt. Ein Track, der es verdient in unsere Bestenliste 2018 geschafft hat.

Who let the apes out?

Am 18. Januar veröffentlichten Mama Jefferson – endlich – wieder eine Single: Banana White House. Die Affen sind los! Denn heute feiert das offizielle Video bei uns Premiere: Ein affiger Kindergeburtstag mit den Populisten und Autokraten dieser Welt wartet auf dich.

Erneute grandios inszenierte Kritik ist diese Single. Einen besonderen Trigger-Moment habe es für Banana White House aber nicht geben, sagt Vanja Vukelic. Allerdings: «Wir sind alle drei sehr diskussionswütige und interessierte Menschen.» Das führe dazu, dass sie immer wieder solche «An-den-Kopf-Langer» oder «Ist-das-denn-überhaupt-menschenmöglich»-Momente erleben. Und sind wir ehrlich: Wem ging es in den letzten Monaten nicht schon genauso?

Fake Pop oder: Rock im Schafspelz

Viel aufregender als die Thematik ist deshalb der Sound: Banana White House ist eingängiger, grooviger. Auf jeden Fall weniger grob als das, was wir von Mama Jefferson kennen. Vukelic verrät: «Mattia würde wohl am liebsten die Blues Brothers heiraten, wenn das ginge und ich höre privat auch sehr viel Groove-Musik.» Auch Gitarrist Gerhard ist ein grosser Groove-Fan. «Viele Jams von uns bestehen automatisch aus Groove und bei Banana White House fanden wir die Tanzbarkeit, kombiniert mit der eigentlich uuu huere traurigen Thematik, eine sehr gute Zusammensetzung», erklärt uns Vukelic weiter.

Vanja Vukelic – mit Schnauz und Charme. Bild: Regina Jaeger

Das Energiebündel Vanja Vukelic zieht ein gutes Bildnis heran: Banana White House sei «Rock im Schafspelz». Musikalisch zwar heiter und zum «Füdliwippen» einladend, aber dahinter lauere ein «abgrundtiefes Drama». Da muss man tatsächlich von verteufelter Genialität sprechen: Wenn Donald Trump «Fake News!» ruft, dröhnen Mama Jefferson mit «Fake Pop» zurück.

Es wäre spannend, Banana White House ohne Stimme zu hören. Es wäre wohl eine sommerlich-leichte College-Rock-Nummer. Doch die punkige Attitüde im Gesang von Vukelic verleiht dem Track die gesunde Dosis Dreck. Es ist eben wirklich Scheinpop – auf den schnellen Blick lieb und verführerisch, dann plötzlich gefährlich und bissig. Insofern kann man mehr als gespannt sein auf das erste Album der Truppe: Jizzmag erscheint am 1. März.