Pratteln unter Feuer

Der Abend des 2. Novembers trieb wohl die letzten von Halloween übrig gebliebenen Geister aus der Stadt. Feuerengel liessen es krachen und das vom Feinsten. Die örtliche Feuerwehr war zugegen, was bei dieser Menge an Pyro auch sicher keine schlechte Idee war.

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Feuer und Flamme für die grossen Vorbilder von Rammstein – Feuerengel (Foto: Matt Hoffmann)

Den Einstieg in den Abend gestalteten Betonengel, welche von Beginn weg hart zur Sache gingen. Kompromissloser Heavy Metal, der bis in den Bauch zu spüren war. Das Publikum bangte auch gleich freudig mit, die Halle kochte. Für meinen Geschmack war es etwas zu hart, aber man muss den Jungs lassen, dass der Text zu jeder Zeit verständlich war. Und das ist alles andere als selbstverständlich. Den Zuhörern hat es geschmeckt, das war kaum zu überhören. Ein würdiger Auftakt also für die Band auf die alle gewartet hatten.

Spannend machten es Feuerengel allemal, als für die Umbauarbeiten ein schwarzer Vorhang vor die Bühne gespannt wurde. Die Erwartungen waren hoch, denn am Vorabend soll es richtig abgegangen sein in Pratteln. Die 4 riesigen Flaschen mit undefinierbarem Inhalt verhiessen viel Feuer und Pyro-Effekte der Superklasse. Wer Rammstein kennt – auch wer kennt sie nicht – kann sich in etwa vorstellen, was das Publikum erwarten sollte.
Endlich war es dann auch so weit. Unter tosendem Applaus und Gejohle wurde der Vorhang gelüftet. Das Bühnenbild war à la Rammstein in Stufen aufgebaut, was einen Hauch von Pomp verbreitete. Und das gefiel! Die ganz grossen Hits wie Sonne, Keine Lust und Moskau wurden mitgegrölt, hier ging einfach jeder mit und vor allem ab.

Es gab wirklich kein Entrinnen, denn die Show fesselte nun einfach jeden an die Bühne. Schliesslich wollte man keine Feuersäule und schon gar nicht die wirklich unterhaltsam makabere Show verpassen, die Boris und seine Formation darboten.
Sobald man dachte das ist nicht mehr zu toppen legten Feuerengel gekonnt noch eine Schippe obendrauf. Mein Teil – Boris im Metzgeroutfit – +hors+en im Morphsuit mit passender roter Brille. Das ganze in einer Kiste auf der Bühne, die dann auch noch mit einem Flammenwerfer malträtiert wurde – absolut professionell. Ich gehe davon aus, dass man zu keiner Zeit um die Sicherheit der Akteure fürchten musste.
Der Glitzeranzug, der dann der Kiste schlussendlich entstieg, musste man einfach gesehen haben. Eine Sekunde dachte ich an eine Parodie in Richtung Elton John. Aber sogleich wurde das kleine Keyboard welches +hors+en in den Händen hielt in seine Einzelteile zerlegt und es wurde weiter gerockt. Uns wurde wirklich keine Atempause gegönnt. Genau so gehört sich das!

Insgesamt bestach der Abend natürlich durch die vielen Effekte auf der Bühne. Auch die Stimme von Boris und der Rest der Band boten ein Erlebnis, welches man durchaus als gigantisch betrachten darf. Das war unter Garantie nicht das letzte Feuerengel-Konzert an dem ich war.

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