Premiere: Material Girls streamen «Wade Into The Creek»

Material Girls aus Atlanta: Zwischen den Doors und Richard Hell. Bild: zvg

Material Girls aus Atlanta stromern in ihrem heissen Sound von den Doors bis zu Richard Hell. Die neue Single «Wade Into The Creek» ist ein schweisstreibendes Erlebnis.

Atlanta, Georgia. Die Nacht streift durch die Strassen der Stadt. Und das Sextett Material Girls liefert den Soundtrack. Wade Into The Creek ist ein Vorgeschmack auf das Album Leather, das die Band am 8. Juli veröffentlichen wird. Eine Single, die sich durch die Musikhistorie windet.

Von den Doors bis zu Richard Hell

Keine Frage: Wade Into The Creek ist ein wahnsinniger Sound-Strudel. Die Material Girls zollen Legenden ihren Tribut. Die Orgel, kombiniert mit dem Beinahe-Sprech-Gesang, erinnert an die Glanzzeiten der Doors. Dann ist da der extravagante Einsatz der Bläser. Sie versprühen den Charme verrückter Bebop-Clubs in den 50ies. Abgerundet wird das apokalyptische Fanal mit einem düsteren, fast zerstörerischen Habitus. Nihilismus zieht sich durch den Song, tippt den Hut zu Richard Hell.

Obwohl Material Girls sich durch die Nacht und die Stile spielen, erscheint Wade Into The Creek erstaunlich stringent. Keiner dieser schrägen Töne ist zu viel, jede Eskapade ist so faszinierend wie die letzte.

Es ist auch all den Referenzen gedankt, dass dieser Song familiär klingt. Doch die Band springt so schnell von einem Fingerzeig zum nächsten, dass einem nur ein kurzer Moment des Realisierens bleibt: «Hey, das klang doch wie…» Dann ist der Augenblick schon verflogen.

Schräg, exzentrisch – Material Girls. Bild: Rick Campbell

Was bleibt, ist der rotzige Charme des Punks, die schiefe DIY-Attitüde und eine Mischung aus psychedelischem Schweisstreiben und abgründigem Post Punk. Die Band kalkuliert diese Mixtur messerscharf. Die Exzentrik der Material Girls ist Programm im Klang – und im Auftritt. Somit ist Wade Into The Creek wohl der perfekte Teaser für das kommende Album. Eines, das mit Spannung erwartet werden darf.