Tanz, Hexe und Tod mit Reverend Beat-Man und Izobel Garcia

Im Duo predigt sichs besser: Reverend Beat-Man präsentiert mit Izobel Garcia «Baile Bruja Muerto» elf Blues-Trash-triefende Stücke im Folk-Noir-Stil. Wir haben uns die Scheibe angehört und uns zeitgleich in krächzende Gitarren und bezaubernden Gesang verliebt.

Nach der Scheibe Blues Trash mit der brandgefährlichen Begleitgruppe The New Wave vom vergangenen Jahr meldet sich Reverend Beat-Man zurück. Erneut ist er nicht alleine hören, sondern im Duett mit Nicole Izobel Garcia. Baile Bruja Muerto erscheint am 18. Januar und enthält altbekannte aber neu-interpretierte Stücke vom Reverend, gemeinsam geschriebene Stücke sowie Cover-Versionen von Chavela Vargas, The Doors oder Venom.

Der Prediger und die Nonne

Beat-Man und Garcia kennen sich schon lange. Die beiden trafen sich erstmals vor einigen Jahren bei einem lokalen Garage-Rock-Konzert in Los Angeles und beschlossen zusammen Musik zu machen. Einige Tage später folgte der erste gemeinsame Auftritt in der Stadt der Engel.

Garcia spielt Schlagzeug, eine wummernd groovige Orgel und betört mit himmlischer Stimme. Reverend Beat-Man könnte mit dem Teufel um die Wette krächzen, spielt dreckig-frech Gitarre und prescht wild auf sein Schlagzeug ein. Wie Pech und Schwefel, was könnte da besser passen? Kurz darauf folgte die erste Tour durch Europa. Nun haben die beide ihr erstes Album und machen erneut die Konzertbühnen unsicher.

Wenn Engel auf Teufel treffen

Mit sanftem spanischem Gesang von Izobel Garcia und träumerischer Gitarre beginnt Pero Te Amo (But I Love You) – ein Stück, welches ebenfalls auf der Scheibe mit The New Wave zu hören ist. Was anfänglich nach spanischer Ballade klingt, verwandelt sich urplötzlich mit polterndem Schlagzeug und überdrehter Verzerrung vom Beat-Man zum Blues Trash wie man ihn kennt und liebt.

Reverend Beat-Man mit den Monsters auf der Bühne in der Schaffhauser Kammgarn. Bild: Evelyn Kutschera

Alte Lieder, neuer Rost

Wie Pero Te Amo liefert Baile Bruja Muerto weiterhin altbekannte Lieder, die man schon gehört hat, wenn man den Reverend & Co. verfolgt. Das macht aber gar nichts aus – im Gegenteil: neu und frisch mit solch alten und rostigen Amps vertont, dass es einem in den Gehörgängen kratzt. Die Orgel von Garcia bringt mit Old-School-Drive in Tanzbeine in Verlegenheit. Come Back Lord lädt zur verschwitzten Tanzfläche ein, Lass uns Liebe machen (Haremos El Amor) schwelgt in Spaghetti-Western-Nostalgie und I’ll Take Care of You verpasst einem Folk-Noir-Heimweh.

Metal, Rock und Folk

Ebenfalls in diesem Stilbereich angesiedelt ist das Cover Macorina von Chavela Vargas, der mexikanischen Ikone des Folk Noir. Weitere Cover wie Venoms Black Metal, der Lieblingsband der 80er von Beat-Man und Love Me Two Times von The Doors überzeugen auf ihre Blues-Trash-Verwandlung mit teuflischer Gitarre und allmählich wahnsinnig werdendem Gesang vom Reverend.

Baile Bruja Muerto

Die Scheibe bringt altbekanntes Soundmaterial neu und rostig vertont, bringt neuen Blues Trash alternd vertont. Ob man die Songs schon vorher kannte oder nicht, spielt keine Rolle. Baile Bruja Muerto lässt die Herzen von Folk Noir und Spaghetti-Western Fans höher schlagen, die Tanzbeine ausschwingen und ausgelassen die Mähnen schütteln.

Mit froher Botschaft über Baile Bruja und Muerto geht das Duett Beat-Man und Garcia im Frühling auf Tour. In der Schweiz sind sie am 17.4. im Bad Bonn in Düdingen und am 18.4. im Gaswerk Winterthur zu sehen.

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