Die Wüste kann so nah sein. Und erbarmungslos. Mit ihrem ersten Album verpassen uns die Freiburger Fat Wang einen staubigen Hitzeschlag und lassen mit auftürmenden Riffs und treibendem Schlagzeug die Trommelfelle kochen.
Fat Wang sind zwei Jungs aus der Freiburger Musikszene und teilen einen guten und harten Geschmack für niederträchtige Verzerrungen, einpreschende Grooves und vermischen Noise mit Stoner zu einem hochprozentigem Rockgesöff. Nach ihrer ersten DIY-EP If You’re Thirsty Suck a… haben sich die beiden im vergangenen Jahr einige Tage im lokalen Musikklub Ebullition in Bulle verschanzt und haben während dieser Zeit die sechs Tracks aufgenommen, welche zusammen das erste Album Guru bilden sollten.
So laut, so gut
Wer braucht schon zwei Gitarren in der Band, wenn eine Armada an Verstärkern und Verzerrern den gleichen Job machen? Mit Autodafé bringen Fat Wang bereits eine erste Lärmlawine mit Headbang-Garant zum Vorschein. Kein Erbarmen, keine Gnade. Kollabierende Riffs tummeln über einem aufpreschenden Schlagzeug-Groove, ein Kracher zum Start. Stoner-Riffs mit frecher Punk-Attitüde, kurz und schmerzvoll.
LIARS
Einen ersten Vorgeschmack wird uns mit Noise-Gebräu LIARS serviert. Über ruhigem Intro setzen erste Kriegstommeln Akzente, der angekratzte Gesang steigt ein, ehe die Gitarre über einen zweiten Verstärker gesplitet wird. Nach und nach erhält der Song mehr Tiefe und Gewalt. Nach zwei Minuten beginnt die Punk’n’Roll-Party, ehe das ganze wieder in in einem heftigen und fuzz-überladenem Stonergeriffe versandet und sich der Sänger zu guter Letzt die Seele aus dem Leibe schreit. Verschiedenste wilde Einflüsse treffen aufeinander und sorgen für Chaos auf Band.
30 Minuten schiere Wut
Das energiegeladene Duo vollzieht spannende Wechsel von riffigen Höhepunkten in psychedelische Tiefen über das Album hindurch. Fat Wang besticht mit den Waffen ihrer Wahl: eine fuzz-überladene Gitarre in sphärisch-zerstörerischer Anlehnung so wie ein groovig-peitschendes Schlagzeug, bereit Nacken schütteln zu lassen. Bei so viel Verzerrung passt auch die angekratzte Stimme in leicht dreckiger Verzerrtheit. Das Album besticht mit düsterer und wütender Atmosphäre und berauscht mit zunehmend aufbrausendem Lärm-Mantra.