Steel Panther – All You Can Eat

Die kontroversen Hair-Metaller Steel Panther haben mit «All You Can Eat» ihr drittes Album veröffentlicht. Und auch beim dritten Streich darf der «Parental Advisory – Explicit Content»-Sticker nicht fehlen.

Steel Panther – All You Can Eat (Foto: zVg)
Steel Panther – All You Can Eat (Foto: zVg)

Schon die ersten beiden Alben Feel the Steel und Balls Out zeigten deutlich auf, dass sich die vier Jungs aus Kalifornien sich nicht die Bohne um Political Correctness kümmern und wie keine andere Band den 80s Hair-Metal zelebrieren und den Sex, Drugs & Rock’n’Roll-Lifestyle gekonnt ad absurdum führen.

Auch All You Can Eat greift die Elemente, für die Steel Panther bekannt sind, wieder auf. Das zentrale Thema bei praktisch jedem Song ist Sex und wie cool es doch ist, ein toller Hengst zu sein. So weit, so Steel Panther. Party Like Tomorrow is the End of the World und Pussywhipped sind wohl Paradebeispiele für diese Kategorie ihrer Songs.

Doch mit Paradebeispielen wollten es Michael Starr und seine Kollegen nicht auf sich beruhen lassen und so loten sie mit Gangbang at the Old Folks Home neue Grenzen aus – ähnlich wie Teenager – was schlussendlich auch zum ganzen Konzept der Band passt. Aber auch mit The Burden of Being Wonderful betreten sie Neuland, ist der Song doch komplett sex-frei. Dafür spielen sie mit der Selbstüberschätzung mancher Jugendlicher(?) und zeigen dabei einmal mehr, was sie im Bereich Songwriting auf dem Kasten haben.

Was auf einem Steel Panther Album natürlich auch nicht fehlen darf, sind Songs wie Bukkake Tears, die mit einer unschuldigen musikalischen Untermalung zu einem absolut nicht mehr jugendfreiem Text daher kommen. Perfekt für die Schwiegermutter, die kein Wort Englisch versteht. Falls doch, dann kannst du nur noch hoffen, dass sie Humor hat, oder du suchst dir besser eine neue Freundin.

Was immer wieder fasziniert, ist die Tatsache, dass bei Steel Panther vier grandiose Musiker am Werk sind, dies sowohl bei der musikalischen Umsetzung der Songs als auch beim Songwriting, das – trotz, oder gar wegen, der einschlägigen Texte – etwas vom Besten ist, was man heute zu hören kriegt, am Werk sind. Sie nehmen sich nicht zu Ernst, haben mächtig Spass auf der Bühne und diesen Spass hört man auch auf dem Album.

Gerade der letzte Song des Albums, She’s on the Rag, und die alternative Version davon auf der Bonus Track Edition des Albums, zeugt von der Vielfältigkeit des Quartetts. Alleine die akustische Version dieses Songs ist die Special Edition wert.

Dass Satchel, Lexxi Foxx, Stix Zadinia und Michael Starr Musik machen können, haben sie schon auf den ersten beiden Alben und zig Livekonzerten bewiesen. Dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören und noch kräftig eins drauflegen können, haben sie mit All You Can Eat gezeigt.

Release
28.03.2014

Label
Universal Republic Records

Tracklist
01 – Pussywhipped
02 – Party Like Tomorrow is the End of the World
03 – Gloryhole
04 – Bukkake Tears
05 – Gangbang at the Old Folks Home
06 – Ten Strikes You’re Out
07 – The Burden of Being Wonderful
08 – Fucking My Heart in the Ass
09 – B.V.S.
10 – You’re Beautiful When You Don’t Talk
11 – If I Was the King
12 – She’s on the Rag
13 – She’s on the Rag (Alternate Version)