The Mescaline Babies – Crush

Seit 2009 spielt die italienische Post Punk-Band The Mescaline Babies ihren sehr eigenen Stil, welcher Deathrock mit Gothic-Rock, Post Punk und -Rock verschmelzen lässt. Vor knapp einem Monat ist ihr erstes Studio-Album Crush erschienen. Die Einflüsse von Bands wie Christian Death, Scarlet’s Remains oder Bauhaus sind auch in ihrem Erstling herauszuhören.

Wie bei vielen Debüt-Alben finden sich einige Höhen und Tiefen auf der Scheibe. Der Opener Distorted Youth vermag mit der nicht alltäglichen Stimmfarbe von Sänger Sidney und der interessanten, leicht orientalisch anmutenden Gitarrenarbeit zu überzeugen, doch einige der Songs sind sich zu ähnlich um wirklich eigenständig herauszustechen. Titel wie Ultramarine Blue und Ashtray Head zeigen klar das Potential der Band, teils sehr melodische und teils eher psychedelisch wirkende Klänge geschickt einzusetzen, lassen aber auch einen leichten Nachgeschmack von «da könnte noch mehr kommen» zurück.

Die Höhepunkte des Albums sind aber ganz klar die langsamere Nummer Heart Full Of Wine, , der rockige Track Cold Earth mit seinen treibenden Riffs und aggressiven Gesang und die sieben minütige Glanznummer The Eternal Season, bei der die akustische Gitarre den Gesang sanft untermalt, während die elektrische Gitarre die textfreien Passagen trägt. Bei solchen Titeln sieht man, wozu die Band in der Lage ist und man freut sich darauf, sich ihre Weiterentwicklung auf dem nächsten Silberling anhören zu können.

Sidneys Gesang ist etwas «speziell» und sicher nicht jedermanns Sache. Für Fans der Band ein ganz klarer Pflichtkauf, alle andern sollten sich mal in die Scheibe reinhören und ihre etwas Zeit geben. Man merkt dem Album auch an, dass The Mescaline Babies primär eine Live-Band sind und jeder, der sie schon mal live erlebt hat, wird das Erstlingswerk mit ganz anderen Ohren hören. Die energetische Perfomance des Frontmanns lässt sich eben nicht so leicht auf eine CD pressen, da hilft das Kopfkino dann weiter.

Gelegenheit, die Jungs live zu erleben, gibt’s übrigens am 28. April im Mundwerk in Oerlikon.

Tracklist:
01 – Distorted Youth
02 – Ultramarine Blue
03 – Ashtray Head
04 – Jacobin Fever
05 – Heart Full Of Wine
06 – Skeleton Kids
07 – Bitch, Please!
08 – The Eternal Season
09 – Cold Earth
10 – Withered Woods
11 – Gehenna