Video-Premiere: Erinnerung an die Jugendliebe

Seit «Echoes of Loneliness» sind einige Winter ins Land gezogen. Nun wartet die Schweizer Rockband Spencer mit der Single «On A Wire» auf und schlägt ruhige Töne an.

[su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=3B7GmnoJpZs&feature=youtu.be“][su_video url=“http://kultur-medien.ch/wp-content/uploads/2015/12/KING%20OF%20CREATION-HD.mp4″][/su_youtube]

Spencer – die Band um die Journalisten Leo Niessner, Pascal «Pashi» Münger und den Drummer JP – ist bekannt für eine aufregend abwechslungsreiche Fusion verschiedener Genres. Man denke nur an das flirrende Timewarp (2009) vom gleichnamigen Album oder das krachende S.O.A (The Sound Of The Ambulance) von Echoes of Loneliness (2013).

Am 29. Januar 2016 veröffentlichen Spencer nun die erste Single On A Wire vom kommenden Album. Die Jungs, die zwischenzeitlich alles andere als untätig waren und mit Ambulance Recordings ein eigenes Label auf die Beine stellten, schlagen im neuen Song ruhigere Töne an.

[su_pullquote left_or_right=“right“]When I see her once in a while I feel the warmth of these days I’m just standing on a wire How I wish you were here I like to hold you now Even for a while[/su_pullquote]

Zwar mischten die Musiker stets das eine oder andere ruhige Stück unter die aufmüpfigen Live-Kracher, doch On A Wire ist anders. Die Veränderung gleicht dem Wandel der Editors, die von düsterem Rock auf den ersten Alben mit The Weight Of Your Love hin zu einem gemächlicheren, aber gross angerichteten Arrangement wechselten. So ist auch Spencers On A Wire deutlich überschwänglicher als die schon bekannten Balladen. Sie schrecken nicht vor Pathos zurück, ziehen die Silben zu süss-verliebten Chorälen in die Länge.

[su_pullquote left_or_right=“left“]I wish I could turn back time When I was dancing by myself And then you came along with a smile And everything made sense[/su_pullquote]

Mit On A Wire träumen sie einer Verflossenen nach. Ein Stück voller Herzschmerz, vielleicht in Erinnerung an die Jugendliebe, unterlegt mit akustischer Gitarre. Spencer schaffen es aber gekonnt, den Kitsch zu umschiffen.

Die sanfteren Klänge aus Spencers Universum waren nie meine Favoriten. Ich mochte die punkigen, die rohen, die – verzeiht – abgefuckten Stücke, die immer etwas die Rockabilly-Vergangenheit von Leo und JP durchschimmern liessen. On A Wire hat mich bekehrt, wenn auch erst nach mehrmaligem Hören.

Yesterday is all we have
Keep those memories alive
And all the pictures in your mind
Keep them secret keep them save
I remember all those days
When we walked hand in hand
On this meadow by the lake
Somewhere in the sun

Niessner entwarnt aber, was das kommende Album angeht: «One A Wire ist der zweitruhigste Song auf dem Album. Der Rest ist viel näher beim Punk und Indie-Rock.» Dass die erste Single nun ruhiger ausgefallen sei, liege schlicht an der Jahreszeit, erklärt Niessner weiter: «Wir dachten, dass Schnee liegt, und da passt ein solcher Song einfach besser.»

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Spencer - Promobild 2016
JP, Leo, Reto und Pashi haben schwierige Zeiten hinter sich. Bild: zvg

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Das neue Album trägt den Titel We Built This Mountain Just To See The Sunrise. Es sei eine deutlich positivere Scheibe als das düstere Echoes of Loneliness. «Wir hatten einige schwierige Zeiten, Tiefschläge, die es zu überwinden galt. Zwei Tage vor unserem Auftritt mit Deine Lakaien letztes Jahr wurde unser Keyboarder Reto schwer krank und lag einen Monat im Krankenhaus. Nun geht es ihm wieder besser», führt Niessner aus. Die schweren Zeiten haben Spencer nun hinter sich gelassen, darauf spielt auch der Album-Titel an.

[su_quote cite=“Leo Niessner“]Wir können auf persönliche Erfolge blicken, sehen die Sonne.[/su_quote]

Spencer – On A Wire

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