Video-Premiere: Jeff Angell's Staticland – High Score

Am 20. Mai veröffentlicht Jeff Angell’s Staticland ihr Debütalbum. Hier bekommst du einen ersten Eindruck mit «High Score».

[su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=8oqZ7dGFfJA&feature=youtu.be“]VIDEO Werewolves of London[/su_youtube]

Es ist ein knurrender Blues-Rock, den Jeff Angell’s Staticland in High Score zum Besten geben. Durch das Autoradio seiner Mutter kam Jeff Angell zum ersten Mal in den Kontakt mit Musik. «Als alleinerziehende Mutter zweier Kinder hatte meine Mom nicht immer die unbedingt besten Verehrer», erzählt Angell. Doch einer dieser Verehrer sollte zum ungewöhnlichen Mentor werden: «Einmal datete sie einen Elvis-Imitator, der immerhin nett genug war, mir eine 7-Inch von Heartbreak Hotel zu vermachen. Dieser Song mit seiner ikonischen Akkordfolge und seiner äusserst anschaulichen Geschichte von diesem trostlosen Ort am Ende der Strasse veränderte etwas in mir. Glen Campbells Rhinestone Cowboy tat das übrigens auf eine ganz ähnliche Weise. Heute denke ich, dass diese Songs ebenso wichtig für mich waren wie die Seattle-Bands, die gerade zu sich selbst fanden, als ich in dieser Stadt aufwuchs.»

Um die Jahrhundertwende warf sich Angell in die Musikszene Seattles und machte als Sänger und Songwriter der berüchtigt arroganten Band Post Stardom Depression auf sich aufmerksam. Die Fans liebten die Band für ihren hochexplosiven Rock’n’Roll, der sie auch mit dem verstorbenen Dee Dee Ramone, den Queens Of The Stone Age, Nebula oder den Bell Rays touren liess. Doch am Ende waren es die zahllosen Nächte in kalten Bussen in Kombination mit den unvermeidlichen Ausschweifungen der Jugend, die zum verfrühten Niedergang der Band führten.

Angell erholte sich aber schnell und holte sich Keyboarder Benjamin Anderson, Drummer Michael Alex und Saxofonist Gregor Lothian für The Missionary Position ins Boot. Mit seiner neuen Band erschuf der Musiker in ihren Songs eine faszinierende Mischung aus dreckigem Post Punk und Blues Rock mit Ambient-Zwischentönen und introspektiven Texten, die durchaus Vergleiche mit Grössen wie Jim Morrison oder Townes Van Zandt erlaubten.

Atemlos tourten The Missionary Position durch den Nordwesten der USA und spielten dabei lieber den ganzen Abend anstatt Teil eines typischen Lineups mit mehreren Bands zu sein. Angell wurde unlängst als Ausnahme-Talent gesehen. Einer, der konstant gute Arbeit ablieferte.

Irgendwann verging auch die Zeit von The Missionary Position. Angell scharte mit Walking Papers Barrett Martin (Screaming Trees, Mad Season), Duff McKagan (Guns N’Roses) und Keyboarder Benjamin Anderson um sich. Mit dem Debütalbum war die Zeit der anstrengenden Van-Touren vorbei. Angell hatte es auf internationale Bühnen geschafft. Das zweite Album war bereits auf Band, doch McKagans Rückkehr zu Gun N’Roses legte die Veröffentlichung auf Eis.

Dieses unerwartete Loch in ihren Zeitplänen erlaubte es Angell mit seinem Mitstreiter Benjamin Anderson und Post Stardom Depression-Schlagzeuger Joshua Fant die Band Staticland zu gründen. «Bandnamen sind wie Polizisten. Wenn man mal einen braucht, ist keiner da», scherzt Angell. «Wir hatten da also dieses grossartige Album, aber keine Ahnung, wie wir uns nennen sollten. Uns schwebte etwas vor, das an einen Ort erinnerte, an einen Roman oder eine Serie. Wir warfen viele Dinge durcheinander, die diesen Kriterien entsprachen, und kamen irgendwann bei Staticland an. Vielleicht ist es ein Ort, an dem sich die Dinge nicht ändern, und diese Songs dienen uns als Flucht. Ich mag den Gedanken, dass dieses Album dafür steht, aus einem Hindernis eine Möglichkeit zu machen. Es ist eine Einladung, die Würfel zu rollen.»

Jeff Angell’s Staticland spielen am 31. Mai 2016 im Komplex Klub, Zürich.

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