Nuancen im Schwarz

Bild: Matthias Hoffmann

Der Schwarze Ball, der am 18. November im X-Tra stattfand, war sehr divers. Nicht zwingend was das musikalische Setting anging, eher im Sinne der Begeisterung der Gäste.

Zu Beginn des Abends waren zwar schon viele Menschen im X-Tra versammelt – allerdings deutlich weniger als auch schon. Das könnte daran liegen, dass das Programm eher elektronisch geprägt war.

Wie immer waren die Erwartungen wohl relativ hoch. Die distinguierte Atmosphäre ging schon im Eingangsbereich auf die Besucher über. Das projizierte Bild einer Kathedrale zwischen den beiden Treppenaufgängen mit den beiden Kerzenleuchtern hatte etwas Symbolcharakter. Den Alltag galt es noch abzuschütteln, während man die Treppen emporstieg um sich dem schwarzen Abend hinzugeben. Der Saal war wie immer wundervoll geschmückt, das Setting hätte somit einfach gepasst.

Ein wahrer Ohrenschmaus stand mit Red Mecca auf dem Programm. Mystischer Dark Wave bescherte einen stimmungsvollen Einstieg und mir gleichzeitig mein musikalisches Highlight an diesem Abend. Frida Madeleine, Brända Barn und Jan Strandqvist luden dazu ein, in den sphärischen Klängen zu schwelgen, sich auf den düsteren Schwingen davontragen zu lassen. Schlicht war die Bühnenshow, was allerdings sehr gut passte. Denn Frida schuf eine Präsenz, die nichts weiter brauchte.

Oberer Totpunkt bestritt die goldene Mitte der drei Künstler an diesem Abend. Und das sind sie auch – Künstler. Minimal Electro mit Vocals – so die offizielle Bezeichnung. Die Besucher an diesem Abend wurden etwas ins kalte Wasser geworfen, so fühlte es sich zumindest an. Die Texte sehr gesellschaftskritisch. Aufrüttelnd und faszinierend zugleich. Es schien als wäre ein Grossteil der Gäste leicht überfordert gewesen mit dieser gesprochenen Stimmgewalt. Ich möchte dieses Musikprojekt von Drummer und Composer Michael Krüger und den Lyrics von Bettina Bormann gerne noch einmal in einem etwas gefassteren Setting erleben.

Der vermeintliche Höhepunkt stellten And One dar. Warum auch hier so keine richtige Feierlaune aufkommen wollte, kann ich nicht abschliessend beurteilen. Der Auftritt der deutschen Synth-Popper und EBM-Band plätscherte so vor sich hin. Der Höhepunkt blieb irgendwie aus und das Publikum verteilte sich anschliessend auf die verschiedenen Floors, auf denen es erst dann so richtig abging. Die Qualität der DJs war grandios und ich blieb länger als geplant um jede Ecke nochmals zu sehen und spüren.

So kann ich sagen, es war ein gelungener Schwarzer Ball, der sicherlich schon mehr Besucher hatte, was dem gefühlten Fest aber keinen Abbruch tat. Die Floors waren gut besucht, die Konzerte waren vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber allemal ein würdiger Anlass um einen Abend lang den dunklen Klängen zu lauschen.

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  1. Das war unser 3. Schwarzer Ball und wie wir vier fanden der Beste. Das Ambiente im X-tra war wie immer schön und gediegen. And One war ein würdiger Headliner. Das keine Partystimmung aufkam kann ich gar nicht nachvollziehen. Bei Ihren Hits ging es richtig los. Spätestens nach der Deutschmaschine. Red Mecca war als Opener in Ordnung. Aber nicht optimal. Ich fand sie zwar gut, aber als Liveband zu statisch und ruhig. Eher war für den Kopfhörer zu Hause und nicht für die große Bühne. Unser Highlight waren Oberer Totpunkt. Einige von uns kannten einige Songs. Live gesehen haben wir sie alle noch nie. Außergewöhnliche Musik. Vollkommen anders, als alles was ich bisher gesehen habe. Beste Show des Abends und viele tanzbare Songs. Sie waren auch sehr druckvoll weil sie mit Schlagzeuger, Gitarristen etc. aufgetreten sind. Wir waren vorn und alle haben gut mitgemacht. Wir haben uns alle mit CDs eingedeckt. Die Dj-Sets waren wie immer gut. Wir freuen uns auf den nächsten Ball“!!

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