Sharon den Adel von Within Tempation schwebt

Bild: zvg

Nach einer vierjährigen Pause waren Within Temptation zurück in Zürich. Eine wunderbare Show, bei der Sängerin Sharon den Adel zum krönenden Abschluss über der Bühne schwebend, ihrer Power-Stimme noch mehr Ausdruck verlieh.

Mein vorgängiger Riecher, dass das Auslassen der Vorband von Within Temptation am Mittwochabend nicht sehr tragisch sein wird, war goldrichtig. Die letzten 15 Minuten gaben mir zumindest Einblick genug: Bei Ego Kill Talent war der Name ein bisschen Programm: Jedes Mal, wenn der Sänger einsetzte, hatte ich das Gefühl, die Songs fallen in sich zusammen und werden markant schlechter. Irgendwie gar nicht mein Ding und das Publikum war nun auch nicht gerade aus dem Häuschen.

Within Temptation liessen sich nicht nur über vier Jahre Pause mit ihrer Tour, sondern liessen die Zuschauer auch in der Samsung Halle fast eine Dreiviertelstunde warten. Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt. Das Bühnenbild mit den an H.R. Giger erinnernden Konstruktionen und den verschiedenen Screens, auf denen laufend Videoclips eingespielt wurden, war ein echter Blickfang. Zusammen mit den Lichteffektiven eine perfekte Show fürs Auge.

Natürlich gab es auch etwas auf die Ohren. Lead-Sängerin Sharon den Adel war super gut drauf und führte mit ihrer Power-Stimme exzellent durch den Abend. Die Show war die letzte auf ihrer grossen Tour und man spürte, dass sie, wie auch der Rest der Band voll positiver Energie waren. So meinte sie auch gegen Ende der Show, dass sie es liebe, diese Passion von ihren Fans zu spüren und alles zurück zu erhalten.

Wenn bunte Leute rocken..

Mich hat es etwas erstaunt, dass das Publikum für eine Symphonic-Metal-Gruppe, die sich aus dem klassischen Gothic-Metal entwickelt hat, so krass bunt war. Aber anscheinend können auch bunte Leute rocken, denn die Stimmung war durchs Band sehr gut. Die Niederländer hatten ein leichtes Spiel, die Masse zu animieren. Was extrem beeindrucken war: die Ruhe im Publikum, bei einer der Balladen mit Adel und dem Keyboard. Sonst muss ja immer jemand quatschen, bei diesem Song war es aber absolut still seitens Publikum. Einziger Wermutstropfen: Die Handy-nach-oben-halte-Quote war teilweise extrem hoch.

.. und Sängerinnen fliegen

Kleidertechnisch war die gelernte Modedesignerin Adel dieses Mal übrigens nicht so fleissig wie vor vier Jahren im Hallenstadion. Sie zog sich lediglich für die Zugabe um. Dies jedoch im Stil von: Wenn schon, dann richtig! So trat sie in einem wunderschönen Kleid mit einer langen Schleppe zurück auf die Bühne. Und damit nicht genug: Während dem Song wurde sie in diesem Traum von Kleid in die Höhe gezogen, so dass sie wie eine Elfe über der Bühne schwebte. Einfach nur wow! Ein gänzlich krönender Abschluss des Konzertabends.