Die besten Alben 2015

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zurück bleiben Erinnerungen, vieles geht aber vergessen. Dass immerhin die besten Alben dem Schicksal des Vergessens entrinnen, haben wir für euch unsere besten Alben zusammengepackt. Viel Hörvergnügen!

Dinosaur Pile-Up – Eleven Eleven

von Daniela Stadlauer – Schwere Gitarrenriffs über wummerndem Bass und packendem Schlagzeug, dazu die Stimme von Frontmann Matt Bigland, der in seinen melodramatischen Texten gegen Selbstzweifel und Ängste ansingt. Das dritte Studioalbum des englischen Trios Dinosaur Pile-Up ist düsterer und dichter geworden, als alles, was man bisher von ihnen hören konnte. Dennoch hört man in ihrer Grunge-artigen Musik auch immer wieder diese Prise Power-Pop raus, die ihre Hooklines unwiderstehlich im Gehörgang nachklingen lässt.

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Mgla – Exercises in Futility

von Khanh David To Tuan – Mit Exercises in Futility trifft das polnische Duo Mgła (übersetzt «Nebel») mitten ins Schwarze. Der Grundtenor ist erbarmungslos nihilistisch: «Die grosse Wahrheit ist, es gibt keine». Sänger und Gitarrist «M.» beleuchtet auf sechs Tracks jeden Aspekt der Misanthropie und ergründet die Sinnlosigkeit des Daseinskampfes. Das Album klingt herrlich düster, ist aber dennoch facettenreich. Vor allem das unerbittliche Hämmern auf die Becken ist eindeutig die Handschrift von Schlagzeuger «Darkside». Dieses Black Metal-Album kehrt zu den orthodoxen Wurzeln des Genres zurück und legt die Messlatte durch seine schiere Qualität höher.

Exercises in futility LP 2015 by Mgła

Wand – Golem

von Brendan Bühler – Eine lange Autobahn liegt vor dir. Die Sonne scheint dir ins Gesicht. Man fährt, fährt, fährt. Immer schneller. Aus den Boxen erkling Wand. Warum? Weil es nichts Besseres gibt. Angeknüpft an die Blütezeit des Rocks, als die Freiheit noch spürbar war, beginnt die Musik von Wand. Doch der Unterschied von damals zu heute lässt sich hören. Es ist schneller, wilder, lauter. Alles auf einmal. Und gerade deswegen so gut. Es weckt die Nostalgie, ohne zu verklären, und liefert dir das Neue, das du so sehnlichst willst.

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Amorphis – Under The Red Cloud

von Sacha Saxer – Amorphis erfinden sich auf Under The Red Cloud nicht neu. Es ist vielmehr eine konsequente Weiterentwicklung ihres Sounds von The Beginning Of Times über Circle zu diesem neuen Meisterwerk. Die Art, wie die Klangfarben der einzelnen Instrumente gewählt wurden, die Sorgfalt, die ins Songwriting eingeflossen ist, die minutiöse Arbeit beim Arrangement, die Ausgewogenheit des Kunsthandwerks der einzelnen Musiker, all dies zusammen kulminiert in einem Album, auf welchem es keinen einzigen «Hänger» gibt. Jeder der zehn Songs ist für sich genommen schon grosses Kino, zusammen aber sind sie ein Geschenk für jeden Metal-Fan, der auf anspruchsvolle Musik steht.

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Adna – Run, Lucifer

von Janosch Tröhler – Run, Lucifer ist ein verborgenes Meisterwerk. Die Melodien sind geschaffen für die Ewigkeit. Zeitlos. Die Musik ist das makellose Kind von Akustik und Elektronik. Die Atmosphäre ist kalt wie der schwedische Winter und die Texte sind leidenschaftlich wie der Frühling in den Dinarischen Bergen. Leicht macht es uns Adna aber nicht: Run, Lucifer ist kein seichtes Hörvergnügen. Wer sich auf diese kühle Welt einlässt, wird leiden. Leiden, weil sich die Songs tief in die Brust bohren. Wer dagegen ankämpft, wird jämmerlich verlieren. Wer loslässt, sich treiben und von den Gefühlen überwältigen lässt, erblickt dieses Juwel. Schwarz und scharfkantig wie Obsidian.

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