Riva S – Die Luxusalternative

Der Sommer kommt und sie werden präsenter sein denn je: die mobilen Lautsprecher. Mit dem «Riva S» kommt nun ein High-End-Speaker für unterwegs. Doch will man ihn überhaupt aus dem Haus nehmen?

Riva S
Der «Riva S» setzt auf Qualität (Foto: Janosch Tröhler)

Unzählige Firmen buhlen um die Aufmerksamkeit der Kunden, locken mit Akkulaufzeiten und Robustheit. So auch Rikki Farr, der beinahe 50 Jahre Konzerte organisiert hat. Pink Floyd, Jimi Hendrix, David Bowie oder Miles Davis standen auf seinen Bühnen. Irgendwann hatte Farr genug vom Veranstalten und gründete in Südkalifornien die Firma ADX mit einer hehren Mission: «soundstarke und dabei handliche Lautsprecher zu entwickeln, mit denen Musik so klingt, wie sie ursprünglich gemacht wurde».

Wertigkeit reicht nicht

Das Ergebnis heisst «Riva S», ein handlicher Klangbarren. Die erste Auffälligkeit ist das Gewicht: 760 Gramm wiegt der «High Performance Mobile Speaker». Spürbar mehr als der direkte Konkurrent «UE Boom 2». Dafür besticht der «Riva S» durch das Design und die Materialien. Ein wertiges Stück Aluminium schützt die Surround-Boxen, oben und unten durch eine lackierte Plastikschale abgedeckt. Insgesamt fühlt sich der «Riva S» so deutlich edler an als die gummierte «UE Boom».

Aber alleine durch die Herstellungsqualität kann der «Riva S» nicht gegen die Konkurrenz bestehen. Auch bei der Akkulaufzeit von 13 Stunden bei 70 Dezibel ist der «Riva S» nicht Klassenbester.

Pluspunkte und Nice-to-have

Wo ADX mit ihrem Speaker Punkt absahnen, sind die Extras. 30 Watt sorgen für ein sattes Hörerlebnis. Musik kommt über Bluetooth, AUX-Kabel oder USB zum «Riva S». Mit der hauseigenen App für iOS und Android lässt nicht das Gerät auch via Smartphone konfigurieren. Allerdings ist der Funktionsumfang der App eher beschränkt.

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Mit der App lässt sich der Lautsprecher via Smartphone steuern (Foto: Janosch Tröhler)

Ein nützliches Feature ist dafür der USB-Ausgang mit dem man das Smartphone oder Tablet über die Boxen aufladen kann.

«Nice to have» ist der Party-Modus: So lassen sich zwei Geräte über Bluetooth koppeln und abwechselnd ihre Musik abspielen.

Interessanter wird es für Hi-Fi-Freaks beim Phono-Modus, der speziell für Plattenspieler integriert wurde. Dieser Modus verstärkt das schwächere Ausgangssignal von Plattenspielern um 9 Dezibel. Ausserdem umgeht der Phono-Modus die automatische Lautstärkeregelung am AUX-Eingang und lässt ein unkomprimiertes Signal zum Verstärker durch. Allerdings bleibt die Frage: Wer hat unterwegs einen Plattenspieler dabei?

Belastungstest mit drei Songs

Woodkids Land of All ist ein ruhiger Song, dominiert von satten Piano-Klängen, der sich in ein volles Arrangement steigert. Der «Riva S» bietet mit 50 Prozent der maximalen Lautstärke ein perfektes Klangerlebnis. Die Höhen und Tiefen werden ohne Knacken oder Rauschen gespielt. Auch wenn der Song sich in ein technoides Intermezzo fallen lässt, schafft es der Lautsprecher, die Qualität zu halten.

Immer noch auf 80 Prozent der Lautstärke wird The Legend of the Black Shawarma von Infected Mushroom gespielt. Die israelische Psytrance-Band ist bekannt für wummernde Bässe, verspielte Elemente und mutigen Gitarreneinsatz. Hier fällt auf, dass der «Riva S» im Vergleich zu seinen Konkurrenten weniger auf dicken Bass setzt, sondern auf möglichst lineare Abbildung des Sounds. Alle Klangelemente werden gleichberechtigt ausgespielt. Deshalb wird der «Riva S» wohl weniger ein jugendliches Publikum ansprechen.

[su_spoiler title=“Das sagen unsere Leser zu Bluetooth-Boxen“ style=“simple“]

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Wo das Gerät an seine Grenzen kommt, ist bei In The Absence Ov Light der polnischen Death Metal-Band Behemoth. Das Stück donnert ab der ersten Sekunde mit einer überwältigen «Wall of Sound». Bei maximaler Lautstärke schafft es der «Riva S» nicht, die Dichte des Arrangements abzubilden. Der Sound flacht ab, klingt brüchig, oberflächlich und zerbrechlich. Dreht man die Lautstärke runter, bekommt der Klang wieder eine hörbare Qualität.

Gute Boxen, aber nicht für unterwegs

Der «Riva S» kommt mit einer passenden Transporttasche. Sie erinnert einen daran, dass das Gerät eigentlich für unterwegs gedacht ist. Doch zwei Faktoren lassen einen den «Riva S» lieber behütet zuhause liegen:

Erstens ist das Gewicht ein Knackpunkt. Der «Riva S» ist schlicht zu schwer und hat hier keine Chance gegen seine Konkurrenten.

Zweitens besticht der «Riva S» zwar durch eine bemerkenswerte Herstellungs- und Klangqualität, doch das hemmt auch, das Gerät sorglos in die Wiese zu legen.

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Eine Alternative zur teuren Stereoanlage (Foto: Janosch Tröhler)

Allerdings zeichnet sich wohl ein neuer Markt für diese Boxen ab. Eine teure Stereoanlage leisten sich heute nur noch die wenigsten. Der «Riva S» kann eine günstigere Alternative für alle sein, die trotz allem nicht auf guten Sound verzichten wollen. Das Gerät kostet in der Schweiz je nach Anbieter zwischen 199 und 250 Franken.

Technische Daten

Abmessungen 191 mm x 64 mm x 66 mm
Gewicht 760 Gramm
Leistung 30 Watt
Lautstärke 70 – 92 db

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Der «Riva S» ist in drei Farbkombinationen erhältlich, in Schwarz mit Titan, Weiß mit Silber oder Weiß mit Gold.

[su_spoiler title=“Disclaimer“ style=“simple“]Das Testgerät wurde Negative White kostenlos von Profil Marketing zur Verfügung gestellt.[/su_spoiler]

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